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2021 – Lieferwagen und Camper im Aufwind

Die Zahl der in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein neuimmatrikulierten Nutzfahrzeuge ist 2021 deutlich gestiegen. Das zeigen die Marktdaten von auto-schweiz, der Vereinigung Schweizer Automobil-Importeure. Insgesamt sind im vergangenen Jahr 41'346 Sachen- und Personentransportfahrzeuge auf die Strassen der beiden Länder gekommen, ein Plus von 7,3 Prozent zum Vorjahreswert von 38'538. Besonders Wohnmobile konnten mit einem Zuwachs von 26,4 Prozent weiter vom Trend zu Individualreisen profitieren und erreichten mit 7'588 Neuzulassungen ein neues Rekordniveau. Die Immatrikulationen von Lieferwagen erholten sich um 4,3 Prozent, die schweren Nutzfahrzeuge pendelten um den Vorjahreswert (-0,4%). Beide Kategorien liegen durch den Halbleitermangel deutlich unter ihrem jeweiligen Marktniveau vor Beginn der Krise.

Veröffentlicht am 12.01.2022

Im Jahresverlauf 2021 sind 29'251 neue leichte Nutzfahrzeuge immatrikuliert worden, 4,3 Prozent mehr als im Vorjahr, als es noch 28'035 waren. «Ohne die negativen Einflüsse des Mangels an Halbleitern und anderen elektronischen Bauteilen wäre das Plus sicher grösser ausgefallen», ist sich auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik sicher. «Die Nachfrage nach Lieferwagen und Transportern hat im Vergleich zu 2020 wieder spürbar an Fahrt gewonnen – ein gutes Zeichen für die Schweizer Konjunktur.» Zum Vor-Krisen-Niveau des Marktes für leichte Nutzfahrzeuge fehle aber noch ein ganzes Stück. Im Vergleich zu den Neuimmatrikulationen aus dem Jahr 2019 von 34'555 lag die Zahl im vergangenen Jahr um 5'304 Fahrzeuge oder 15,3 Prozent tiefer.

 

Nutzfahrzeuge mit angezogener Bremse

Auch der Markt für neue schwere Nutzfahrzeuge befand sich 2021 weiterhin im Krisenmodus. Mit 3'565 entsprechenden Inverkehrssetzungen fehlten aber lediglich 14 zur Wiederholung des Vorjahresergebnisses von 3'579. 2019 wurde noch ein Marktniveau von 4'291 neuen Trucks erreicht, hierzu fehlten im vergangenen Jahr 726 Immatrikulationen oder 16,9 Prozent. Auch bei den schweren Nutzfahrzeugen macht sich das Fehlen von Halbleiterprodukten und anderer Rohstoffe deutlich bemerkbar. Hinzu kommt eine starke Volatilität dieses Marktsegments, dessen Entwicklung nur schwer prognostizierbar ist.

 

Camping hoch im Kurs

Hingegen eilt ein anderes Segment von Rekord zu Rekord. Erneut wurden 2021 in der Schweiz und Liechtenstein so viele Personentransportfahrzeuge eingelöst wie nie zuvor. Im zu Ende gegangenen Jahr belief sich ihre Zahl auf 8'530, nach 6'924 im Jahr 2020 ein Zuwachs von 23,2 Prozent. Treiber dieser Entwicklung sind die Wohnmobile, die mit knapp 89 Prozent den Kernbestandteil des Segments bilden. 7'588 Camper-Zulassungen im Jahr 2021 bedeuten im Vorjahresvergleich ein Wachstum von 26,4 Prozent. 2020 hatte ihre Anzahl noch 6'005 betragen – bereits dies waren 26 Prozent mehr als 2019 (4'766). Innerhalb von zwei Jahren haben Wohnmobile ihre Neuimmatrikulationen folglich um satte 59,2 Prozent steigern können. Camping hat offensichtlich nochmals an Beliebtheit gewonnen, da es als komfortable Reiseform gilt und weit weniger von den behördlichen Massnahmen betroffen ist als andere Reiseformen.

 

Prognosen bleiben schwierig

Die Entwicklung des Nutzfahrzeugmarktes im Jahr 2022 ist laut auto-schweiz-Mediensprecher Christoph Wolnik stark vom Nachschub an Halbleitern und Rohstoffen abhängig: «Wenn die Fahrzeugproduktion wieder Fahrt aufnimmt, können wir den Rückstand auf die früheren Marktniveaus sicher weiter verkleinern – denn die Nachfrage ist vorhanden. Wir hoffen, dass sich die Versorgungslage bei den Automobilherstellern spätestens im zweiten Halbjahr 2022 normalisiert.»

Zusammen mit den 238'481 Personenwagen sind im Jahr 2021 in der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein insgesamt 279'827 neue Motorfahrzeuge in Verkehr gesetzt worden. Im Vergleich zum Vorjahreswert von 275'365 stellt dies ein Plus von 4'460 Neuimmatrikulationen oder 1,6 Prozent dar.

Die detaillierten Nutzfahrzeug-Zahlen nach Segmenten und Marken stehen auch auf www.auto.swiss zur Verfügung.



Text: Stefan Fritschi und auto-schweiz

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