News

Audi Q3 – Mit Hebel-Wirkung

Audi Q3 Reloaded. Mehr Licht, mehr Technik, mehr Fragen. Die dritte Generation des Kompakt-SUV gibt sich digitaler denn je – und zeigt, wie nah Fortschritt und Stirnrunzeln beieinanderliegen können.

Veröffentlicht am 20.06.2025

Der neue Audi Q3 will mehr sein als nur ein solides Premium-Kompakt-SUV für alle Fälle. Generation drei zeigt sich emotionaler, digitaler und deutlich elektrifizierter – in Sachen Reichweite, Bedienlogik und Lichttechnik gibt’s einiges zu erzählen. Und manches zu hinterfragen. Optisch ist der Q3 noch strenger geworden. Der Singleframe hat nochmals an Dimensionen zugelegt, saugt nahezu alles vor sich ein. Insgesamt ein sportlicherer Stand, mehr Spiel mit Licht und Schatten. Die Leuchten vorn und hinten wirken technisch komplex. Wer sich für die optionalen digitalen Matrix-LEDs entscheidet, bekommt sogar Lichtsignaturen mit Wiedererkennungswert – damit man beim nächsten Gartenfest seinen Q3 von den vielen anderen Q3 unterscheiden kann.

Grosse Batterie, grosse Effizienz

Auch unter dem Blech hat Audi nachgelegt. Der Einstiegsmotor hört auf den Namen Q3 35 TFSI und bringt 110 kW/150 PS mit – unterstützt von Mild-Hybrid-Technik, damit sich der Verbrauch besser anfühlt, als er ist. Wer es kräftiger will, greift zum Q3 45 TFSI e – dem neuen Plug-in-Hybrid mit 200 kW/272 PS Systemleistung. Der kombiniert einen Vierzylinder-Turbobenziner mit E-Motor und trägt jetzt einen deutlich grösseren Akku von rund 20 kWh netto.

In der Theorie reicht das für bis zu 120 Kilometer elektrische Reichweite nach WLTP. In der Praxis wahrscheinlich eher für einen guten halben Tag mit Kita-Shuttle, Einkauf und Pendelstrecke. Geladen wird per Wechselstrom mit bis zu 11 kW – und bei Gleichstrom immerhin mit bis zu 50 kW, was im Plug-in-Segment noch immer als «schnell» durchgeht.
Ob es noch stärkere Motorisierungen oder Allradvarianten geben wird, bleibt vorerst offen – aber die gewohnte Modellvielfalt dürfte in den kommenden Monaten nachgereicht werden. Audi wäre nicht Audi, wenn man nicht irgendwann auch ein SQ3-Logo irgendwohin kleben würde.

Digitalisierung mit Fragezeichen

Innen setzt Audi auf Digitalisierung im XXL-Format – inklusive Android-Software, OTA-Updates und einer neuen Kamera, die beim Rangieren durch die Motorhaube blicken lässt. Vieles wirkt sehr durchdacht, anderes eher gewollt. Etwa das neue Lenkstockmodul-Wähl-Wischer-Blinkerhebel mit Knopf und Drehrädli. Es soll mehr Platz in der Mittelkonsole schaffen – was es auch tut. Doch schon beim ersten Blick darauf fragt man sich: Ist das jetzt genial oder einfach nur kompliziert? So sieht also Fortschritt aus – zumindest laut Audi.

Premium-Stille mit Nutzwert

Damit man sich auf dessen Bedienung konzentrieren kann, geht es akustisch gedämpft zur Sache: Mit Akustikverglasung (optional) bleibt innen eine Ruhe auf Premiumniveau. Doch auch ein Premium-SUV soll ein Arbeitstier sein – und bis zu 1386 Litern Stauraum bei umgelegter Rückbank klingen brauchbar.

Am Ende bleibt der Q3 weiterhin die Vernunftwahl. Nur eben mit mehr Lichtspiel, mehr Technik – und einem Bedienkonzept, das durchaus zum Nachdenken anregt. Ab Oktober steht der Q3 beim Händler. In der Schweiz geht es bei 49 200 Franken los, der Plug-in-Hybrid startet bei 55 300 Franken. Wer ein kompaktes SUV mit viel Technik und ein bisschen Charakter sucht, wird fündig. Wer klassische Bedienhebel liebt, muss sich nun also umgewöhnen.

 

Text: GAT
Fotos: Audi

<< Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren: