Test: BMW X7

Bayern-Riese

Er bietet von allem ein bisschen zu viel. Genau das macht den BMW X7 so begehrenswert – erst recht als M50d. Wir haben dem All-in-one-SUV aus Bayern auf den Zahn gefühlt.

Veröffentlicht am 24.04.2020

Ein etwas gar dominant geratener Kühlergrill, 5,15 Meter Gesamtlänge, volle zwei Meter Breite  – ohne Rückspiegel – und ein Leergewicht von über 2,6 Tonnen: Der X7 ist für hiesige Verhältnisse ganz schön fett geraten. Auf Märkten wie der USA, dem Nahen Osten oder Asien liegen die Dimensionen jedoch im durchaus handelsüblichen Bereich.

Sparsam, kräftig, komfortabel

Wer sich für den ab 136 200 Franken teuren X7 M50d entscheidet, bekommt den 400 PS und 760 Nm starken Reihensechser mit vier Turboladern und variabler Einlassgeometrie, der sich in unserem forciert gefahrenen Test mit dem üppig ausgestatteten 2639-Kilogramm-Koloss als erstaunlich sparsam erwies. Die WLTP-Vorgabe von 9,4 l/100 km unterbot der Testling überraschenderweise um 0,1 Liter.

Der ausschliesslich als Allradler lieferbare X7 beschleunigt aus jeder Fahrsituation heraus ohne Wenn und Aber und entwickelt dabei einen sonoren, zurückhaltenden Klang. Das Adaptivfahrwerk mit Zweiachs-Luftfederung, elektronisch gesteuerten Dämpfern und Wankstabilisierung sowie 22-Zoll-Rädern mit Mischbereifung erlaubt – bei sehr guten Komforteigenschaften – zügige Kurvenfahrten. Auf schlechten Strassen nimmt der Komfort jedoch deutlich ab, die breiten Reifen folgen jeder Spurrille. Die Agilität ist beeindruckend, obwohl das Gewicht in schnell gefahrenen Kurven spürbar nach aussen zieht. Wer noch mehr Geländetauglichkeit braucht, ordert das 2410 Franken teure Offroad-Paket.

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

BMW X7

Viel Platz auf allen Sitzen Der X7 nimmt normalerweise sieben Passagiere auf. Unser Testexemplar mit 1060 Franken teuren Einzelsitzen in der zweiten Reihe ist jedoch sechssitzig. Dass man auf den ersten beiden Reihen geradezu königlich untergebracht ist, versteht sich von selbst. Erstaunlich ist, dass es auch in der hintersten Reihe bequem und recht grosszügig zugeht und der Einstieg nicht allzu viel Gelenkigkeit vo-raussetzt. Zudem bleiben immer noch 326 Liter Kofferraumvolumen, das auf riesige 2120 Liter erweitert werden kann. Trotz Digitalisierung ist das Cockpit übersichtlich, das Navi etwa lässt sich recht intuitiv bedienen. Allerdings sind die Grafiken etwas überstylt, die Symbole auf den silbernen Schaltern oder dem alufarbigen Drehrad der Mittelkonsole tagsüber schlecht entzifferbar. Auch die Holzmaserung auf dem Mittelkonsolendeckel passt nicht zur Umgebung. Das sind aber verzeihbare Kleinigkeiten.

Der teure M50d glänzt mit vielen serienmässigen Komfort-, Infotainment- und Hightech-Goodies. Verzichtet man auf allzu viel Individualisierung und die höchste Assistenz-Ausbaustufe, ist die Aufpreisliste durchaus bekömmlich. So kommt man mit etwa 150 000 Franken davon.

Text: Stefan Fritschi

Bilder: Nils Deparade

Fazit
Der X7 sollte eigentlich XXL7 heissen. Er kann alles sehr gut und ist trotz Übergewicht sogar sparsam. Auf gut ausgebauten Strassen wirkt er agil und wendig. Das ändert sich aber auf Landsträsschen, in der Stadt oder beim Parkieren schnell. Der Reihensechser-Quad-Turbodiesel ist dafür ein Gedicht.
<< Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren: