St. Christophorus

Der Schutzheilige fährt mit

Auch wer nicht gläubiger Katholik ist, hat sich schon Hilfe vom Schutzpatron der Reisenden – also auch der Autofahrer – gewünscht. Die Klassikabteilung von Mercedes-Benz erinnert an St. Christophorus

Veröffentlicht am 14.11.2020

Der Schutzpatron

Sankt Christophorus hat am 25. Juli seinen Gedenktag. Doch mit einer Plakette des Heiligen sind viele Menschen das ganze Jahr über im Automobil unterwegs. Denn Christophorus, einer der 14 Nothelfer der katholischen Kirche, ist Schutzpatron des Verkehrs – und damit auch der Automobilisten. Seine Tradition als Beschützer der Reisenden reicht lange zurück, bis weit in die Zeit vor der Erfindung des Automobils. Dementsprechend gilt er auch als Schutzheiliger unter anderem der Fuhrleute, der See- und Fährleute, der Flösser sowie der Pilger. Bekannt ist er heute jedoch vor allem als Heiliger der Autofahrer.

Üblicherweise ist Christophorus als kleines Bildnis im Sichtfeld des Fahrers präsent. Das kann beispielsweise eine am Armaturenbrett angebrachte Plakette sein. Oder man entscheidet sich für die Verbindung aus populärer Religiosität und Schmuck – so wie bei diesem hübschen Exponat im Mercedes-Benz Museum. Hier dient die Darstellung des Heiligen als Armaturenbretthalterung für eine kleine Vase mit einer frischen Blume:

Papamobil von Anno 1930

Der Heilige Christophorus begleitet nicht nur die Fahrer, sondern auch ihre Passagiere. Berühmt ist hier das Beispiel der Mercedes-Benz Nürburg 460 Pullman-Limousine (W 08), die im Jahr 1930 als repräsentatives Fahrzeug für den Papst gebaut wird:

Rechts neben dem mit Brokat bezogenen Sessel des Heiligen Vaters im Fond ist eine Christophorus-Plakette an der Fahrzeuginnenwand angebracht. Zu den weiteren christlichen Motiven im Interieur dieses ersten Papstwagens von Mercedes gehört die Darstellung des Heiligen Geistes an der Decke. Entworfen hat das Motiv seinerzeit Pater Cornelius, der Kunstsachverständige für Paramentenstickereien des Klosters Beuron:

"Universalheiliger"

Fast so vielfältig wie der Automobilverkehr von der Innenstadt bis zur Autobahn scheint die Bedeutung von Sankt Christophorus zu sein: Das „Lexikon der Heiligen“ berichtet beispielsweise, wofür er als Schutzpatron neben dem Automobil noch zuständig ist. Unter anderem gilt er, der „zweifellos einer der bekanntesten und volkstümlichsten aller Heiligen“ sei, als Schutzpatron von Gärtnern, Obsthändlern, Hutmachern und Buchbindern sowie als Brückenheiliger. Erste Kirchen werden ihm schon im 5. Jahrhundert geweiht. Dennoch ist das Wissen um die Biografie des vermutlich um das Jahr 250 gestorbenen Mannes recht schmal. Er stammt aus Lykien – die antike griechische Bezeichnung für eine Landschaft im Südwesten Kleinasiens. Dargestellt wird er meist als bärtiger Riese, der das Christuskind über einen Fluss trägt.

 

Text: Stefan Fritschi und Mercedes-Benz
Fotos: Mercedes-Benz

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