Ford Escort RS 2000 – Hundeknochen 2.0
Restomod-Kleinserien von Kultautos aus den 1970er Jahren liegen im Trend. Kunden zahlen dafür fast jeden Preis. Boreham Motorworks konzentriert sich auf legendäre Ford-Modelle und legt nun den Escort Mk1 RS 2000 – im Volksmund auch Hundeknochen genannt – neu auf.
Vor 50 Jahren liefen die letzten Ford Escort Mk1 RS 2000 vom Band. Rund 5200 Exemplare wurden vom sportlichen “Dogbone” gebaut. Viele haben den Alltag nicht überlebt: 100 PS trieben den knapp 800 Kilogramm leichten Kompaktwagen über den Asphalt, leider auch oft darüber hinaus. Legendär wurde der Ford Escort Mk1 RS 2000 durch seine zahlreichen Erfolge im Rallye-Sport, wo der kleine Günstige die grossen Teuren auf die hinteren Plätze verwies.
Carbon statt Blech
Nun wird das Kult-Modell neu aufgelegt – allerdings technisch stark modernisiert. Die englische Firma Boreham Motorworks baut den 1970er-Jahre-Escort zwar detailgetreu, aber mit modernen Materialien neu auf. So sind die Karosserieteile aus Carbon, was das Gewicht des Escort unter 800 Kilogramm halten soll. Statt der klassischen Halogenfunzeln kommen moderne LEDs zum Einsatz.
Bis zu 300 PS
Mit den ursprünglich 100 PS holt man heute niemand mehr hinterm Ofen vor. So bietet Boreham zwei Vierzylinder-Benziner mit entweder 1,8 oder 2,1 Litern Hubraum mit 185 bzw. 300 PS sowie Vier- oder Fünfgang-Schaltgetriebe an. Auch das Gewindefahrwerk wurde neu entwickelt. Neben Leichtbaumaterialien gibt es ein Sperrdifferenzial, 15-Zoll-Alufelgen und Bremsscheiben mit 26 Zentimetern Durchmesser an allen vier Rädern.
Servolenkung oder ABS sucht man vergeblich. Sportlich minimalistisch geht es auch im Innenraum zu, wo der Escort-Nachbau einen Überrollkäfig, Schalensitze, Sportlenkrad, etc. haben wird.
How much?
Boreham will in der zweiten Jahreshälfte 2025 mit der Produktion einer auf 150 Exemplare limitierten Kleinserie beginnen. Der Preis für den neuen alten Escort liegt bei rund 350’000 Franken. Der ursprüngliche Preis für den “Hundeknochen” lag damals bei rund 10’000 Franken.
Text: Jürg Zentner
Bilder: Boreham Motoworks