Motorsport

Formel E – Schweizer auf Punktekurs

Spannung pur boten die beiden Formel-E-Rennen in Berlin. Und mittendrin die Schweizer Sébastien Buemi, Edoardo Mortara und Nico Müller. Wenn auch kein Podestplatz heraussprang, sammelten sie dennoch fleissig Punkte.

Veröffentlicht am 24.04.2023

Es ist vollbracht. Abt Cupra hat beim Heimspiel in Berlin auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof seine ersten Punkt in der Formel E eingefahren. Gingen Nico Müller und Teamkollege Robin Frijns beim ersten Rennen noch leer aus, setzte das Duo im verregneten Qualifying für den zweiten Lauf mit dem Erreichen der Pole durch Frijns und Müllers zweitem Platz eine erste Duftmarke. Nachdem die Strecke bis zum Rennen abtrocknete, machte sich der Entwicklungsrückstand des Kundenteams jedoch wieder deutlicher bemerkbar. Dennoch kämpften beide Abt-Piloten lange in der Spitzengruppe mit, bevor sie im Ziel auf den Positionen 9 und 17 gewertet wurden. «Dieses Wochenende war eine Achterbahnfahrt der Gefühle», so Müller. «Auf einen harten Samstag folgte ein Sonntag mit einem Platz in der ersten Startreihe und Punkten im Rennen. Es war schön und emotional, die glücklichen Gesichter im Team zu sehen, als Robin und ich nach dem erfolgreichen Qualifying zurück in die Box kamen. Wir wussten, dass das Rennen schwer wird, haben aber trotzdem das Beste daraus gemacht.»

Feierten ausgiebig die erste Pole: Die beiden Abt-Cupra-Piloten Nico Müller (l.) und Robin Frijns.

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Buemi schreibt Geschichte

Besser lief es für Sébastien Buemi. Trotz seines in Brasilien erlittenen Handbruchs, standen für den Westschweizer die Zeichen auf Angriff. So setzte er sich im Finale des Qualifyings um 0,137 Sekunden gegen Sam Bird durch und sicherte sich damit die 16. Pole-Position in der Formel E. Das bedeutet neuer Rekord. Und auch im ersten Rennen sah es für Buemi zunächst gut aus. Nachdem die ursprüngliche Renndistanz aufgrund zweier Safety-Car-Einsätze von 40 auf 43 Runden erweitert wurde, musste sich der Westschweizer der Attacken der Konkurrenz erwehren. Seine tapfere Gegenwehr endete erst in der letzten Runde als sich Sam Bird Platz 2 schnappte und er quasi auf Ziellinie auch noch vom Deutsche Maximilian Günther überholt wurde und er sich mit Rang 4 zufrieden geben musste. Mit Rang 3 im zweiten Qualifying am Sonntag wahrte er seine Siegeschancen für das zweite Rennen. Direkt hinter den Abt-Cupra-Piloten Müller und Frijns startend sah es zunächst entsprechend gut aus. Zur Halbzeit des Rennens lag der Envision-Racing-Pilot auf Platz 5. Bis dato war das Rennen geprägt von teils chaotischen Positionskämpfen, die auch das Auto von Buemi nicht heillos überstand. So musste er aufgrund eines Schadens am Frontflügel die Box ansteuern, womit er seine Siegeschancen begraben konnte. Die setzte sein Teamkollege Nick Cassidy geschickt um und untermauerte mit dem Sieg seine Anwartschaft auf die Meisterschaft.

Auffahrunfall

Der dritte Schweizer im Bunde, Edoardo Mortara, fand sich nach dem Qualifying für Lauf 1 auf einem für ihn enttäuschenden Platz 11 wieder und beendete das Rennen schlussendlich auf Rang 9. Mortara: «Das war ein actiongeladenes Rennen, mit vielen Überholmanövern und spannenden Duellen. Ich konnte zwar einige Fahrer überholen und selbst in Führung gehen, aber im zweiten Teil des Rennens hatte ich mit der Balance des Autos zu kämpfen und konnte das Tempo der Spitze nicht mehr mitgehen.» Die Vorzeichen auch für den zweiten Lauf mit Rang 17 im Qualifying nicht gerade rosig. Am Start machte «Edo» jedoch in der ersten Runde zunächst Boden gut und fuhr bis auf Platz 10 vor. In Runde 16 beendete jedoch ein Frontflügelschaden seinen Vormarsch, sodass er die Box ansteuern und das Renne beenden musste. «Ich hatte schon zu Beginn des Tages ziemlich mit Untersteuern zu kämpfen, was uns im Qualifying nach hinten warf», resümierte Mortara sein Abschneiden. «Eine intelligente Strategie spülte uns jedoch bis weit ins Mittelfeld vor. Als die Jungs vor mir sehr schnell langsamer wurden, zog ich mir einen Schaden am Frontflügel meines Fahrzeugs zu, da ich nicht mehr ausweichen konnte. Es ist frustrierend, denn ich denke, dass ein gutes Ergebnis möglich gewesen wäre.» Wer weiss, vielleicht klappt es ja dann beim nächsten Lauf in Monaco, der bereits am 6. Mai stattfindet.

Text: Jörg Petersen
Fotos: Teams

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