FIA Hill Climb Masters

Gold für die Schweiz

Die Schweiz hat beim FIA Hill Climb Masters in Braga/Portugal nach 2014 und 2018 dank Reto Meisel wieder eine Goldmedaille gewonnen. In der Teamwertung belegte man Rang 6.

Veröffentlicht am 12.10.2021

Thomas Amweg brachte es auf den Punkt. Der Aargauer, einer von vier Schweizern im Team der Bergrennfahrer in Braga, war begeistert vom FIA Hill Climb Masters in Portugal. «Es war eine Mega-Erfahrung. Die Stimmung war sensationell und der Teamgeist unter uns Schweizern einfach nur vorbildlich. Auch wenn es sportlich für mich nicht so super gelaufen ist, bin ich beim nächsten Mal sicher wieder dabei.»

Für Formel-3000-Pilot Amweg war es die erste Teilnahme am Masters. Dementsprechend vorsichtig ging der Gurnigel-Sieger von 2019 die Sache an. «Ich wollte das Auto wieder so einladen, wie ich es ausgeladen hatte. Leider hatten wir ein paar Getriebeprobleme, weshalb ich einen Trainingslauf verpasste. Und überhaupt war die Übersetzung zu lang.» So beendete Amweg seine Masters-Taufe auf dem 31. Gesamtrang.

Eingebremst von Getriebeproblemen

Für Michel Zemp war es bereits die zweite Teilnahme. 2018 fuhr der Langenthaler noch mit einem Seat-TCR, diesmal mit seinem 2-Liter-Norma M20 FC Honda. Da Zemp in derselben Kategorie eingeteilt war, wie die hubraumstärkeren Sportwagen, war von Anfang klar, dass der Berner nicht für eine Top-platzierung in Frage kommt. Dennoch überzeugte er. Hätte es ein Feld für Zweiliter-Sportwagen gegeben, er wäre locker unter die Top 3 gefahren. «Ich bin sehr zufrieden mit meinem Abschneiden», meinte Zemp als Gesamt-28. «Wir hatten ein paar Probleme mit der Schaltung, aber sonst lief es recht gut.»

Gute Chancen auf eine Medaille hatte Ronnie Bratschi. Der Urner, der in diesem Jahr bereits einige Läufe im Rahmen der Europameisterschaft bestritten hatte, liess in den Trainings am Samstag keine Zweifel aufkommen, dass er ganz vorne mitfahren kann. Leider wurde der Mitsubishi-Pilot am Renntag durch Getriebeprobleme eingebremst. «Ich war im zweiten Run mit einem zu hohen Gang in eine lange Linkskurve gefahren, weil es ein Problem beim Runterschalten gab. So lehnte ich mich am Kurvenausgang an den Leitschienen an. Da das Problem nicht vor Ort hätte behoben werden können, entschied ich mich für die Aufgabe.» Immerhin: Bratschis Bestzeit aus dem ersten Lauf reichte zum dritten Rang in der Gruppe 1.

Falsche Medaille

Der Schweizer Goldjunge in Portugal hiess Reto Meisel. Schon 2019 war der Aargauer beim EM-Lauf auf der Original-Strecke in Braga der schnellste Tourenwagenfahrer. Und auch in diesem Jahr präsentierte er sich in blendender Verfassung. Da ihn die FIA vor Ort in die Open-Klasse umsetzte, kam für den 51-Jährigen kein Tourenwagen-Sieg in Frage. Für diese Umteilung hatte der Mercedes-Fahrer wenig Verständnis. «Ich hätte lieber die Silbermedaille in der Kategorie 1 geholt als die Goldmedaille in der Kategorie 3», meinte er, der im Fernduell mit den Tourenwagen-Assen nur zwei Tausendstelsekunden langsamer war als der Pole Szymon Lukaszczyk. Dass Meisel an der Siegerehrung aus Versehen eine Silber-und keine Geoldmedaille umgehängt bekam, ist reiner Zufall. Der Leuggerner ist sicher, dass die FIA diesen Fauxpas noch korrigieren wird. Ansonsten war es für ihn «eine Top-Veranstaltung. Und die FIA hat weder Kosten noch Mühen gescheut. Die Stimmung war gigantisch.»

In der Teamwertung belegte die Schweiz den sechsten Rang – noch vor den starken Italienern. Nach zwei zweiten Plätzen in 2014 und 2016 ist das ebenfalls eine sehr solide Leistung. Der Sieg ging an Frankreich.

Im Kampf um den Gesamtsieg hatte wie vor drei Jahren in Gubbio der Südtiroler Christian Merli die Nase vorn. Platz 2 ging an Geoffrey Schatz. Dritter wurde Simone Faggioli.

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