Test

Mitsubishi ASX – Test des Renault-Klons

Mitsubishi hat sich Europa wieder fest verschrieben. Damit der Aufbau schnell geht, sollen es Renaults mit Mitsubishi-Logo richten. Erste Kreation: ein ASX alias Renault Captur.

Veröffentlicht am 16.04.2023

Noch 2020 fror Mitsubishi alle Europageschäfte ein. Kurz darauf dann die gute Nachricht, man wolle doch bleiben. Mit dem alten Modellprogramm aus Space Star und Eclipse Cross hätte sich das allerdings schwierig gestaltet. Für ein schnelles Wachstum lautet der Masterplan Badge-Engineering mit Modellen von Kooperationspartner Renault. In nicht allzu ferner Zukunft folgen eigenständigere Modelle auf moderneren geteilten Plattformen.

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Grosser Mitsubishi-Schriftzug am Heck, damit auch ja keine Zweifel an der Markenzugehörigkeit entstehen.

Das erste Kind dieser Ehe heisst Mitsubishi ASX, der eigentlich ein Renault Captur ist. Bis auf die Markenlogos, einen angepassten Frontgrill und eine recht prominent platzierte Rückfahrkamera sind die beiden nicht zu unterscheiden. Dasselbe gilt für den Innenraum des Kleinwagen-SUVs. Verarbeitung und Materialqualität sind für diese Klasse sehr gut. Genauso die Platzverhältnisse, in Reihe zwei sitzen auch Erwachsene noch bequem. Ausstattungstechnisch gibt es nichts zu meckern. Bestellbar sind Digitalcockpit, Infotainmentsystem, Sitz- und Lenkradheizung, ein Glasdach und zahlreiche Fahrassistenten.

Benziner, Hybride und PHEVs


Das Cockpit gibt keine Rätsel auf. Die Klimabedienung gefällt mit grossen Drehreglern.

Antriebsseitig sind Benziner, Mild- und Vollhybrid sowie ein Plug-in-Hybrid zu haben. Die Reichweitenangabe im von Renault bekannten Digitalcockpit – mit vollem Kraftstofftank und Energiespeicher sind es weit über 800 Kilometer – stimmt im Plug-in-Hybrid schon mal positiv. Genauso die Abstimmung des Antriebs. Vom Wechsel zwischen Elektro- und Hybridmodus ist wenig zu spüren. Die 118 kW (160 PS) sind ausreichend kräftig und kommen mit dem Gewicht von fahrfertig immerhin über 1,6 Tonnen gut zurecht. Bei höheren Drehzahlen wird der Verbrennungsmotor lauter. Besser gedämmt als der alte ASX ist die Neuauflage jedoch auf jeden Fall, was die geringen Windgeräusche belegen. Nicht so positiv aufgefallen ist das Fahrwerk im PHEV, das auf kurzen Bodenwellen unwirsch rumpelt.

Am besten so nackt wie möglich

Der Vollhybrid macht seine Sache ebenfalls gut, rekuperiert stark und ist in der Stadt häufig rein elektrisch unterwegs. Das sich ab und zu verschluckende Multi-Mode-Getriebe scheint allerdings noch immer etwas unausgegoren. Unsere Empfehlung: Nehmen Sie den handgeschalteten Mildhybrid mit möglichst wenigen Zusatzausstattungen. Serienmässig sind LED-Scheinwerfer und die kabellose Smartphone-Anbindung dabei, mehr braucht es eigentlich nicht. Zudem ist der Mitsubishi ASX so nur knapp 1,3 Tonnen leicht, was mit der knackigen 6-Gang-Handschaltung und 103 kW (140 PS) zu ordentlich Fahrspass führt. Günstig und trotzdem vollwertig. So soll es sein.

Fazit

Schön, dass Mitsubishi wieder zurück ist. Klar ist dieser ASX nichts Neues, aber das Produkt stimmt. Und dem Durchschnittskunden dürfte die Renault-Gleichheit egal sein.

Technische Daten & Abmessungen "Mitsubishi ASX PHEV Instyle"

  • Länge: 4227 mm
  • Breite: 1797 mm
  • Höhe: 1576 mm
  • Kofferraumvolumen: 326 - 1149 l
  • Leergewicht: 1531 kg
  • Antrieb: 1,6-Liter-Benziner, Plug-in-Hybrid, Frontantrieb
  • Systemleistung: 160 PS
  • Systemdrehmoment: 205 Nm
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 10,1 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h
  • Verbrauch (WLTP): 1,4 l/100 km
  • Elektrische Reichweite (WLTP): 48 km
  • Preis: ab 43'990 Franken

Text: Moritz Doka
Bilder: Mitsubishi/Moritz Doka

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