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Mobility belegt Bahnhof-Parkplätze

Laut einer Pressemeldung von Mobility sollen bis 2023 an Schweizer Bahnhöfen rund 150 Elektroautos bereitstehen. Erster Standort ist die Europaallee beim Hauptbahnhof Zürich mit zehn E-Autos verschiedener Klassen. Dass dabei aber dringend nötige Parkplätze für Nicht-Mobility-Fahrer und Gelegenheits-Bahn-Nutzer auf der Strecke bleiben, steht auf einem anderen Blatt ...

Veröffentlicht am 26.11.2020

Mobility will seine gesamte Flotte bis spätestens 2030 zu elektrifizieren. Mit der SBB konnte nun eine wichtige Standortpartnerin gefunden werden. In den nächsten drei Jahren rüstet die SBB rund 150 ihrer Parkplätze an schweizweit 50 bis 60 Standorten mit E-Ladestationen des Herstellers Juice Technology aus mit Mobility als langfristige Mieterin.

Der erste Standort ist die Europaallee direkt neben dem Zürcher Hauptbahnhof: Hier stehen ab heute zehn E-Autos verschiedener Grössen und Marken bereit. Mobility sagt dazu: "Die Europaallee dient uns als Testfeld, um herausfinden, wie verschiedene Elektroautos bei den Nutzern ankommen. Das ist sehr aufschlussreich für unsere künftigen Planungen." Hohe Reichweiten sind dabei gewährleistet, zumal sich die Autos unterwegs an den 50 Stationen des Schnellladeanbieters "Gofast" nachladen lassen.

Welche Bahnhöfe mit E-Parkplätzen und E-Autos ausgestattet werden, entscheiden SBB und Mobility bis 2023 rollend. Die nächsten Standorteröffnungen folgen in Aarau, Genf Eaux-Vives und Morges.

Text: Mobility und Stefan Fritschi
Fotos: Mobility


Kommentar

Das ist alles schön und gut, muss aber auch kritisch betrachtet werden.

Es ist schade, dass sich SBB und Mobility einseitig auf das Elektroauto einschiessen und es – ohne weiteres Hinterfragen – als "klimaneutral", alle anderen Antriebsarten als "klimaschädlich" taxieren.

Weiter ist es ungeschickt, dass ein staatliches Unternehmen wie die SBB einen einzigen Car-Sharing-Anbieter bevorzugt und ihm Tür und Tor öffnet, während andere zu kämpfen haben.

Und schliesslich verbrauchen die Mobility-Parkplätze wertvollen Raum. Kunden, die die ÖV unregelmässig nutzen, werden so noch mehr abgeschreckt, weil sie noch weniger Möglichkeiten findne, das Auto abzustellen. Mobility blockiert noch die letzten Parkressourcen.

Ausserdem ist es teilweise sehr schwierig, mit dem Auto jemanden am Bahnhof abzusetzen, weil es nur Halteraum für Taxis und Busse gibt, nicht aber für Privatfahrzeuge. Man versuche mal, vor dem Bahnhof Aarau kurz anzuhalten. Ein Alptraum ... 

Stefan Fritschi

 

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