
Nicolas J. Cugnot: Erfinder des Autos
Carl Benz? Gottlieb Daimler? Nein, Nicolas-Joseph Cugnot erfand das Automobil. Und zwar hundert Jahre vor den Deutschen. Bei der Präsentation des selbstfahrenden Dampfkessels erfand Cugnot 1769 auch den Autounfall. Am 25. September wäre der Erfinder 300 Jahre alt geworden.
Paris, 1769: In den engen Gassen voller Pferdekot, auf denen man ausrutschte, kam der französische Militäringenieur Nicolas-Joseph Cugnot auf die Idee, dass Pferde irgendwie … überbewertet sind. Warum nicht einfach eine Kutsche bauen, die sich selbst bewegt?
Gesagt, getan. Mit Dampf, Zahnrädern und einem ordentlichen Schuss Wahnsinn konstruierte Cugnot im Auftrag des französischen Kriegsministeriums das „Fardier à vapeur“ – ein dreirädriges Ungetüm, das im Prinzip ein Heizkessel auf Räder war. Aber es fuhr – und zwar selbstständig. Ganz ohne Pferde schaffte das Vier-Tonnen-Monster zwei bis vier Kilometer pro Stunde – bergab wohl etwas mehr. Gebremst wurde mit Mut und Muskelkraft, gelenkt mit einem Holzrad: Dafür brauchte es gleich mehrere Männer.
Die Militärs waren begeistert – zumindest bis zur ersten Probefahrt. Cugnot steuerte sein Gefährt nämlich direkt gegen die Kasernen-Mauer. Zack – der erste dokumentierte Autounfall der Weltgeschichte! Doch auch wenn das Projekt nach wenigen Versuchen eingestellt wurde, legte Cugnot den Grundstein für alles, was wir heute auf vier Rädern lieben.
Das Originalfahrzeug von Cugnot steht heute im Pariser Musée des Arts et Métiers – und wirkt dort wie ein Dinosaurier, der die Moderne eingeleitet hat. Nicolas-Joseph Cugnot mag gescheitert sein, aber er hat Geschichte geschrieben: als Vater des Automobils und Erfinder des Blechschadens. Am 25. September 2025 jährt sich sein Geburtstag zum 300. Mal.
Text: auto-illustrierte.ch
Bilder: Wikipedia