Klassiker

Nissan Skyline GT-R - wie alles begann

Der Nissan GT-R ist seit diesem Jahr Geschichte. Aber wie kam es überhaupt zur Legendenbildung?

Veröffentlicht am 23.07.2022

Man schreibt das Jahr 1957, als die Prince Motor Company – ein von Nissan rund zehn Jahre später übernommener Hersteller – auf die Idee kommt, eines seiner Modelle Skyline zu benennen. So richtig los geht es aber eigentlich erst, als Prince 1964 beschliesst, seinen Absatz durch Erfolge im Motorsport steigern zu wollen.

Dazu nahmen die Ingenieure den 2-Liter-Sechszylinder aus der Luxuslimousine Gloria und zwängten ihn unter die Haube des deutlich kleineren, jedoch zu diesem Zweck im vorderen Bereich um 20 Zentimeter verlängerten Skyline. Dank des deutlich verbesserten Leistungswichts waren sie sich sicher, mit dem Prince Skyline 2000 GT (S54) ein potentielles Siegerauto auf die Räder gestellt zu haben.

Mit Volldampf machten sie sich ans Werk, die für die Motorsport-Homologation vorgeschriebenen 100 Einheiten zu produzieren. Es wurde ein Wettlauf gegen die Zeit – doch zwei Tage vor dem ersten Rennen lag pünktlich zum 1. Mai 1964 das heiss ersehnte Homologationsblatt vor.

In Suzuka musste sich die fünf Wagen starke Skyline-Flotte zwar hinter einem Porsche 904 GTS auf den Plätzen zwei bis sechs einreihen. Doch auch wenn es zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen konnte, war mit diesem Kampf gegen einen lupenreinen Sportwagen aus Europa der Keim für den späteren Mythos Skyline GT-R gepflanzt.

Diese Bezeichnung kam aber erst 1968, mit der dritten Skyline-Reihe (C10) - und unterdessen als Nissan. Und wurde zuerst für eine ziemlich biedere Limousine verwendet, die allerdings wieder einen 2-Liter-Sechszylinder unter der Haube hatte, der, befüllt von drei Mikuni-Solex-Vergasern, auf etwa 160 PS kam; geschaltet wird über ein 5-Gang-Getriebe. Das Ding machte in Japan alles platt, was es zu besiegen gab (zumindest in seiner Klasse) und wurde von den Fans mit der schönen Zusatzbezeichnung «Hakosuka» versehen (was so viel heissen soll wie «kantiger Skyline»).

832 Stück wurden gebaut – und sie kosten heute, eben, viel Geld. Noch teurer ist das 1970 vorgestellte Coupé (KPGC10), das wir hier zeigen. Damit es klar ist: Die Bezeichnung «Godzilla» kam dann erst viel später, aus Australien, wo die R32 alles gewannen, was es zu gewinnen gab. Auch «Nismo» ist ein Begriff, der erst in den 80er Jahren entstand.

Text: pru., Photos: RM Sotheby's

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