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Peugeot 9X8 – Die Vorbereitung auf Le Mans beginnt

Mit dem Peugeot 9X8 wollen die Franzosen an den grössten Erfolg des Vorgängers anknüpfen: Einen Sieg bei den legendären 24 Stunden von Le Mans. Für das Rennen an der Sarthe wird nun der 9X8 vorbereitet, der dieser Tage die ersten Rennstrecken-Kilometer gesammelt hat.

Veröffentlicht am 21.01.2022

Mitten in der Saisonvorbereitung auf das Umlaufjahr 2012 ging bei Peugeot Sport jäh das Licht aus. Man hatte den Stecker aus dem kostspieligen Langstrecken-Projekt gezogen und verzichtete trotz fertig entwickeltem 908 Hybrid4 sowohl auf die Teilnahme an der WEC, als auch an den 24h von Le Mans. Dabei hätte der Hybrid-Prototyp sicher Chancen auf den Sieg gehabt. So blieb nur die Erinnerung an 2009, als der 908 HDi FAP mit Gené, Wurz und Brabham das Rennen für sich entscheiden konnte, sowie an 1992 und 1993, als der Peugeot 905 mit seinem ikonischen V10 das Geschehen dominierte.

Der Peugeot 9X8 nutzt das neue Reglement radikal aus

Mit dem Peugeot 9X8 geht man deshalb andere Wege um an den alten Erfolg anzuknüpfen. Das neue – deutlich schlankere – Reglement ermöglicht nur einen preiswerteren Einstieg in die Langstrecken-Liga, sondern erlaubt gleichzeitig mehr Freiheiten. Zumindest in der von Peugeot genutzt LMH-Klasse, was für Le Mans Hypercar steht.

Innerhalb des Performance-Fensters für Leistung und Aerodynamik sind den Entwicklern wenig Grenzen und Vorgaben gesetzt. Entsprechend überraschend ist das radikale Konzept des 9X8. Denn er kommt ohne Heckspoiler aus. Man erreiche den nötigen Abtrieb allein über eine clevere Ausgestaltung des Unterbodens und eine bestmögliche Ausnutzung des „Ground Effect“.

Kurvengeschwindigkeit ohne Höchstgeschwindigkeitsverlust

Clever ist dieser aerodynamische Fokus auf der Bodeneffekt vor allem deshalb, weil dessen Strömung keinen Luftwiderstand generiert. Es wird also Abtrieb generiert ohne Antriebsleistung bei hohen Geschwindigkeiten zu kosten. Dabei würde das Hybridsystem des Peugeot 9X8 genug Leistung produzieren.

Denn im Heck arbeitet ein 2,6-Liter-V6-Biturbo mit 680PS den Hinterrädern zu, der von einem 200kW starken Elektromotor an der Front zu einem temporären Allrad geboostet wird. Die Kraft für den E-Antrieb kommt aus einem 900V-Batteriesystem. In Summe bringt das 950PS – weit mehr, als man der LMDh-Klasse zugesteht, die auch weniger Freiheiten bei der Aerodynamik hat.

Spannendes Rennen zu erwarten durch unterschiedliche Konzepte

Man darf also gespannt sein, wie die Balance zwischen der LMH- und der LMDh-Klasse gefunden wird. Denn eigentlich sollten beide so ausbalanciert sein, dass Teilnehmer beider Klassen um den Rennsieg mitfahren können.

Text: ai Redaktion/Dario Fontana/Fabian Mechtel
Bilder: Peugeot

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