

Reinkarnation des Porsche 904
Gibt es einen schöneren Porsche als der 904 Carrera GTS? Leider sind Originale heute unbezahlbar. Nun hatten ein paar Niederländer die Idee, das Original einfach nachzubauen – auf Basis eines Porsche 914, mit luftgekühltem Achtzylinder-Boxer und 4,0 Liter Hubraum. Heidenei!
Ferdinand “Butzi” Porsche entwarf nicht nur den Porsche 911, sondern auch den Porsche 904, der aber wegen Namensrechten von Peugeot offiziell als Carrera GTS bezeichnet wurde. Zwischen 1963 und 1965 baute Porsche 116 Exemplare des Rennwagens, der auch eine Strassenzulassung erhielt.
Basis Porsche 914
Bis zu drei Millionen Euro werden heute für Originale bezahlt. Selbst, wenn man die Kohle hätte, gibt es keinen Ofen zu kaufen. Hier kommt das niederländische Start-up Aerfal Automotive ins Spiel. Wahrscheinlich im Coffeeshop kam ihnen die Idee, das wunderbare Design des 904 einfach nachzubauen und auf die Basis eines Porsche 914 zu schrauben. Rausgekommen ist der AE94.
V8-Motor mit 400 PS
Der AE94 ist kein Retromobil zum Kaffeetrinken vorm Rare Street Coffee, sondern die Reinkarnation eines Rennwagens, der sich den Geist der 60er schnappt und ihn auf die Rennstrecke des 21. Jahrhunderts katapultiert. Statt Elektro-Hybrid-Gedöns gibt’s hier einen massgeschneiderten, luftgekühlten 4,0-Liter-Achtzylinder-Boxermotor mit 400 PS. Ohne Turbolader, ohne Filter, ohne Mitleid.
Dass der 914 als Basis dient, ist ein genialer Schachzug. Nicht nur, weil solche Spenderfahrzeuge noch zu finden sind, sondern auch, weil der Mittelmotor-Rahmen die perfekten Voraussetzungen für einen solchen Umbau bietet. Beim AE94 handelt es sich aber nicht um einen Restomod, sondern um eine Replika – inklusive V8-Motor.
Altes Handwerk und Haute Couture
Die Zutatenliste, die Aerfal Automotive verwenden will, liest sich wie ein Michelin-Menü für Petrolheads: Tuthill sorgt für die Fahrwerksmagie, Multimatic für ein Chassis, das selbst einem 911 GT3 das Fürchten lehrt, während Brembo, Bilstein, BBS, Momo, etc. zum Standard gehören.
Im Cockpit trifft altes Handwerk auf Haute Couture: pflanzlich gegerbtes Leder, Titan, Wachsoberflächen und analoge Instrumente, die aussehen, als hätte sie ein alter Uhrmacher im Vals de Travers gebaut.
Leider gibt es das Bijoux erst auf dem Rechner. Aber wenn Aerfal Automotive hält, was sie versprechen, dann steht uns ein Fahrzeug bevor, das den Geist des 904 wieder aufleben lässt.
Text: auto-illustrierte.ch
Bilder: Aerfal Automotive