Oldtimer-Event der spektakulären Art
Ein Oldtimer-Rundstrecken-Event mitten in der Stadt Zürich? Ja, das gibt es auf der offenen Rennbahn in Oerlikon jeden Sommer – seit über zwanzig Jahren. Allerdings handelt es sich beim “Indianapolis in Oerlikon” vielmehr um eine exklusive Oldtimer-Show als um ein Rennen. Das Spektakel ist dennoch atemberaubend – sowohl für die Zuschauer als auch für die Fahrer der Oldtimer-Rennautos und -Töffs.
Die 2,5 Meilen lange Rennstrecke von Indianapolis ist legendär – wegen der ovalen Form mit den bis zu 9° Steilwänden auch Nudeltopf genannt. Ein bisschen kürzer ist die offene Rennbahn in Oerlikon zwar schon (333 Meter), aber dafür sind die bis zu 45° Steilwände spektakulärer.
Es ist schon sehr aussergewöhnlich, dass eine Veranstaltung wie “Indianapolis in Zürich Oerlikon” auf der offenen Rennbahn stattfinden kann. Das ist kein Zufall, sondern hat Tradition. Auf der offenen Radrennbahn wurden in den 1940er Jahren nicht nur Velorennen, sondern auch Autorennen ausgetragen. Heute handelt es sich bei der jährlich stattfindenden Veranstaltung allerdings um kein Rennen mehr, sondern um ein Oldtimer-Event der besonderen Art.
Rund 60 historische Boliden, darunter auch sieben Vorkriegsrennwagen und Oldtimer-Motorräder, donnerten dieses Jahr durchs Beton-Oval. Und das ist nicht ganz einfach. Wer zum ersten Mal dabei war, der ging die Sache ein bisschen gemächlicher an und wagte sich nicht bis an den oberen Rand der fast 45° schrägen und 333,33 Meter langen altehrwürdigen Rennstrecke, auf der geübte Fahrer Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreichen.
“Die historischen Töff und Autos, die hier live und in Action zu sehen, zu hören und zu riechen sind, begeistern nicht nur jene unter uns, die absolute Oldtimer-Fans sind”, versprechen die Veranstalter. Und sie enttäuschten auch dieses Jahr nicht die vielen, vielen Besucherinnen und Besucher, die kamen, sahen und begeistert waren.
Keine andere Veranstaltung auf der offenen Rennbahn Oerlikon zieht mehr Leute in ihren Bann. Zwischen den drei Showläufen, die je rund eine halbe Stunde dauerten, konnte das Publikum die Rennwagen auf der Innenfläche des Ovals bewundern.
Fazit: Was für ein Spektakel für wenig Geld. Und das mitten in der Stadt Zürich. Schön, dass es solche Anlässe noch gibt und noch besser, dass sie so gut besucht werden.
Text: Jürg Zentner
Bilder: lienhardbildwerke.ch