Alfa Romeo Junior Veloce – Gut so, Caro
Zuerst ein anderer Name, jetzt mehr Leistung für die Topversion. Alfa Romeo macht es bei seiner Modellneuheit richtig spannend. Das gilt auch für die ersten Fahreindrücke.
Man weiss es jetzt noch nicht recht, ob das von den Marketingköpfen bei Alfa Romeo vielleicht nicht alles so geplant war mit diesem Namenstheater. Am 10. April 2024 präsentierte die italienische Traditionsmarke in Mailand ihren neusten Wurf mit dem Namen Milano. Nur wenige Tage später wurde das Modell in Junior umbenannt. Auf Druck aus der Politik, die monierte, dass ein in Polen gebautes Modell sicher nicht Milano heissen darf. Auf gar keinen Fall!
Die Marketingleute waren wohl auf diesen Aufschrei vorbereitet, zauberten sozusagen über Nacht eine Pressemitteilung aus der Schublade, die über den Namenswechsel von Milano zu Junior informierte. Ob diese wirklich schon bereitlag oder vielleicht doch im Eiltempo in die Tasten gehauen werden musste, will keiner sagen. Aber die Aufmerksamkeit für das Modell war nochmals ungleich grösser. Ein Schelm, wer Böses (oder eher Kühnes) dabei denkt.
40 Pferdchen mehr. Einfach so.
Noch bei der Weltpremiere als Milano gab Alfa Romeo zahlreiche technische Details für das neue Modell bekannt. Der kleine Kompakte mit Ansätzen eines SUVs ist 417 Zentimeter lang, 178 Zentimeter breit und 150 Zentimeter hoch. Insgesamt vier Antriebsvarianten sind geplant: ein Mildhybrid mit 136 PS, wahlweise als Fronttriebler und später auch als Allradler, sowie zwei Elektroversionen mit 156 PS und 240 PS, beide mit Frontantrieb.
Mittlerweile ist klar, dass das elektrische Topmodell mit dem traditionsreichen Namenszusatz Veloce nicht mit 240, sondern sogar mit 280 PS unter der Haube in die Showräume fahren wird. Ein Schelm, der Kühnes dabei denkt … Die weiteren Angaben zum Junior Veloce haben der Zeit aber Stand gehalten. Das heisst, er verfügt über ein um 25 Millimeter tiefergelegtes Sportfahrwerk, verstärkte Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse, eine Sportbremsanalange und – in Anbetracht der nur an die Fronträder abgegebenen Leistung – ein mechanisches Torsen-Sperrdifferenzial.
Geduld gefragt
Bis das ab 49 900 Franken erhältliche Topmodell der Junior-Baureihe bei den Händlern steht (Mildhybrid ab 29 990, 156-PS-Stromer ab 39 990 Franken), wird es noch ein Weilchen dauern. Konkret kann der Veloce ab Oktober bestellt werden, erste Auslieferungen sollen dann Ende Jahr erfolgen. Wir wissen sogar jetzt schon, wie er sich fährt. Allerdings dürfen wir es noch nicht schreiben – ein weiterer Trick, um noch etwas die Spannung anzuheizen. Wenn am 26. Juli die auto-illustrierte 8/2024 erscheint, ist das sogenannte Embargo aber abgelaufen und Sie erfahren im Magazin detailliert, ob der Alfa Romeo Junior Veloce etwas taugt und sein Geld wert ist.
Text: Simon Tottoli
Bilder: Alfa Romeo