Citroën Oli – Der Elektro-Hummer
Citroën will neue Wege gehen bei den Elektromobilen. Diese sind relativ teuer, relativ schwer, kommen relativ nicht so weit und sind relativ umständlich in der Handhabung. Die Studie Oli soll jetzt leicht, preisgünstig und einfach im Handling sein. Ob die Optik im Hummer-Look allerdings so massentauglich ist, scheint fraglich.
Der Citroën Oli soll unter 1000 Kilogramm wiegen, und die Reichweite soll 400 Kilometer betragen. Die Höchstgeschwindigkeit muss dazu allerdings auf 110 km/h limitiert werden, was den Oli schon vor dem kaum wahrscheinlichen Serienanlauf zum Hindernis auf Autobahnen macht. Beim Verbrauch sollen es rund zehn kWh/100 Kilometer werden. Die Batterie ist fasst allerdings auch nur 40 kWh.
Das sehr kantige Design erinnert an den amerikanischen Militär-Hummer. Oli ist aber nur 4,20 Meter lang, 1,65 Meter hoch und 1,90 Meter breit. Alles ist extrem eckig gestaltet, die Windschutzscheibe steht gerade, und auch alle anderen Bereiche der Karosserie dürften jeden Windkanal an seine Grenzen bringen. Wahlweise gibt es einen Kofferraum oder eine offene Ladefläche im Pick-up-Stil. Bei Bedarf lässt sich die Heckklappe entfernen. Clever ist hingegen das Baukonzept, denn die einfach zu fertigenden Bauteile erforden nur geringen Materialeinsatz.
Vordere Haube, Ladebereich und Dach sind begehbar und aus recyceltem GFK-Sandwich gefertigt. Die vorderen und die – hinten angeschlagenen – hinteren Türen, Scheiben, Radlaufverbreiterungen und auch die Stossstangen sind als Gleichteile ausgeführt und austauschbar.
Innen wurde auf viele Bildschirme und aufwendige Bedienelemente verzichtet. Eine umlaufende elektrifizierte Schiene dient als Dock für Zubehör. Die Bedienung reduziert sich so auf einige Kippschalter, einen Joystick und zwei Bedienhebel hinter dem Lenkrad. Der Rest erledigt das mitgebrachte Smartphone. Alle Teile wie Sitze und Verkleidungen sind aus robustem und recyceltem Kunststoff gefertigt, lassen sich leicht entfernen und bei Bedarf austauschen.
Der Oli bietet viele Ansätze, die nicht nur einem E-Mobil sondern auch anderen Autos gut zu Gesicht stehen würden, wenn auch die ultrakantige Formensprache so gar nicht zu Citroën passt und ausserdem nicht nur Vorteile bringt. Aber daran kann man ja noch arbeiten.
Text: Stefan Fritschi
Fotos: Citroën