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Motor an, Popcorn raus – Autofilme

Ob Blechsalat mit Hollywood-Glamour, realitätsfremde Motorsport Dramen oder vollkommen überdrehter PS-Wahnsinn – das Auto im Film ist mehr als nur ein Fortbewegungsmittel.

Veröffentlicht am 24.04.2025

Symbol, Waffe, Fluchtfahrzeug oder Lebensgefühl, Autofilme sind so vielfältig wie die Automarken selbst. Man findet Design-Ikonen, verbeulte Blechlawinen, stille Helden und grölende Gummibrenner. Mal ist das Auto nur Vehikel für Flucht oder Fortschritt, mal Hauptdarsteller auf vier Rädern. Was zählt: der Sound und die Leidenschaft.

Wir haben uns durch qualmende Reifenspuren und Benzinwolken gearbeitet und präsentieren: die besten Autofilme zwischen Kult und Karambolage.


Fast and the Furious (2001)

Der erste Teil war cool, weil dieser ja noch mit Autos anstatt im Weltall spielte. Vin Diesel grummelt, Paul Walker grinst – und zusammen rasen sie durch eine Welt, in der wie in Zürich jede rote Ampel den Start eines Strassenrennens bedeutet. Story? Irgendwo zwischen der Nitro-Dose und Dom Torettos Stirnfalten versteckt.

Driven (2001)

Sylvester Stallone wollte Days of Thunder, bekam aber eine laues Go-Kart auf Steroiden. Die Formel-Cart-Welt wird zur Seifenoper auf Slicks – mit viel Pathos, ganz schlimmen Klischees und den wohl bescheuertsten Münz-Trick aller Zeiten. Rocky tauscht Hut mit Helm und liefert grosses Fremdschäm-Potential. Wie ein Unfall: Schlimm, aber man kann nicht wegschauen…

Drive (2011)

Wir brauchten vier Anläufe: Ryan Gosling schweigt, fährt und sieht dabei gut aus. Wenig Worte, viel Stil: ein Neon-noir-Cocktail mit Lederhandschuhen, melancholischer Synth Wave-Musik und einem Hammer. Kein Rennfilm – irgendwie ein Kunstwerk mit Gaspedal. Aber eben: wer bisschen müde ist, wird aufgrund der vielen Stille friedlich einschlafen.

Ford vs Ferrari (2019)

Herrlich ‘Murica. Zwei Typen, ein Traum: Ferrari in Le Mans in Grund und Boden fahren. Christian Bale als genialer Hitzkopf, Matt Damon als Cowboy mit Ingenieursdiplom – und zusammen schreiben sie Motorsportgeschichte mit Öl, Schweiss und herrlich krummen Nasen. Aber: Wenigstens eine wahre Geschichte, mit typischem Ami-Patriotismus aufgekocht.


Grand Prix (1966)

Epischer Rennfilm, echte F1-Boliden, ein John Frankenheimer, der alles auf die Leinwand bringt, was sich nach Benzin, Tod und Triumph anfühlt. 60er-Jahre-Glamour trifft auf Highspeed-Reality – und am Ende ist alles irgendwie existentialistisch und schnell.

Le Mans (1970)

Steve McQueen spricht wenig, fährt dafür umso mehr – und das mitten im realen 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Dialoge? Kaum. Story? Nebensache. Dafür echter Motorsport, echte Porsche, echter Wahnsinn. War ja auch eigentlich egal: Steve McQueen wollte viel fahren, also hat man einen Film daraus gemacht. Laut, lang und authentisch.

Bullitt (1968)

Der King of Cool jagt im Mustang durch San Francisco – die Mutter aller Verfolgungsjagden. Die Handlung? Irgendwas mit einem Mord. Aber eigentlich geht es nur um zehn Minuten V8-Sound, Bordsteinkanten und Steve McQueen, der cooler ist als ein Kühlergrill im Januar.

Auf dem Highway ist die Hölle los (1981)

Ein Cannonball-Run voller Chaos, Klischees und Karren: Burt Reynolds, Roger Moore, Jackie Chan – alle drin, keiner nüchtern (gefühlt). Slapstick trifft auf Blechschaden, und der Weg ist das Ziel besonders, wenn ein Lamborghini Countach vorneweg brettert.

Rush (2013)

Niki Lauda gegen James Hunt – Disziplin trifft auf Disco-Schlaghosen. Ron Howard erzählt wohl beste F1-Rivalität aller Zeiten, inklusive Feuer, Glamour und Zigaretten. Dass sogar noch recht brauchbar und nicht als zu schmierig überzogen. Schönes Gegenbeispiel zu dem Schmusekonkurrenzkampf von heute. Ein Film wie ein Rennen in Monaco: dramatisch, eng und verdammt stilvoll. 

Nur noch 60 Sekunden (2000)

Nicolas Cage muss 50 Autos in einer Nacht klauen – inklusive Eleanor, der wohl nervösesten Shelby Mustang aller Zeiten. Wäre in Zeiten von Apple Airtags wohl nach zehn Minuten schon mit klickenden Handschellen zu Ende. Angelina Jolie streichelt Lenkräder, Cage murmelt Mantras – das Ganze ist so absurd wie unterhaltsam.

Death Race (2008)

Knast, Karren, Kanonen. Jason Statham (110 Minuten mit demselben Gesichtsausdruck) muss sich in einer dystopischen Reality-Show freifahren – mit MGs auf dem Dach und Nitro im Tank. Mario Kart für Erwachsene – weniger Schildkröten, mehr Explosionen.

Death Proof (2007)

Quentin Tarantino lässt Kurt Russell Frauen mit seinem Muscle Car jagen. Lange Dialoge, kurze Röcke und eine finale Stunt-Kunst-Verfolgungsjagd. Sinnfrei wie Kultverdächtig und ein eindrücklicher Beweis, warum man während der Fahrt besser nicht seine Beine auf dem Armaturenbrett parkt.

 

 

Text: GAT

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