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Porsches Art on Ice
45 Jahre war es vergessen, seit 2019 ist das Ice Race in Zell am See zurück. Ins Leben gerufen wurde die coole Neuauflage von Ferdinand Porsche, dem Urenkel des Firmengründers. Der Höhepunkt des Events: Das Porsche-Skijöring. Und natürlich die Schleuderfahrt-Parade der legendärsten Porsche-Modelle.
1952 fand das erste Eisrennen in Zell am See statt. Es trug den Titel “Professor Ferdinand Porsche Memorial Race” und war eine eher improvisierte Angelegenheit.
Die 1800 m lange Strecke wurde praktisch an Ort und Stelle entworfen. Neben Skijöring, gab es viele Fahrer, die im damals neuen Porsche 356, gegeneinander antraten.
Der Erfolg des ersten Porsche-Eisrennens war so gross, dass man das Rennen im folgenden Jahr erneut austrug. Bis 1974 waren Eisrennen in Zell am See beliebte Publikums-Events. Dann kam die Ölkrise –Benzin wurde zum seltenen Gut. Viele Autorennen wurden in der Folge gecancelt und gerieten danach in Vergessenheit. Hohe Umweltauflagen vermiesten mancherorts eine Wiederaufnahme der Traditionen. Genauso der GP Ice Race, unweit des Familiensitzes der Porsches im Schüttgut in Zell am See.
2019 wurde das spektakuläre Event vom Urenkel von Ferdinand Porsche wiederbelebt. Sogar mit einem Porsche 550 Spyder, der hier schon 1952 fuhr. Auch andere Traditionen, wie das Skijöring mit Autos, wurde übernommen. Wie bereits damals, sollte die Neuauflage keine elitäre Rennveranstaltung sein, sondern ein volksnahes Event. Beim GP Ice Race kommt man darum ganz nahe ans Geschehen und die Stars heran.
Fun over Speed
1952 erreichte das schnellste Auto auf der Eisbahn eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 57 km/h. Heute liegt dieser Durchschnitt bei weit über 100 km/h. Der Fokus beim Eisrennen liegt allerdings auf “Fun over Speed”: Hier geht es also in erster Linie nicht darum, wer der Schnellste ist, sondern wer am meisten Freude bereitet. Sind es die neuen Supersportwagen oder die alten Klassiker? Hier scheiden sich die Geister.
Party, Racing und Porsche
Auch dieses Jahr kamen rund 5’500 Besucherinnen und Besucher ans legendäre Eisrennen. Das Wochenendprogramm umfasste kurz: Party, Racing und Porsches.
Es gab unter anderem auch Taxifahrten im Porsche Taycan, die von Profis übers Eis gejagt wurden und natürlich das Skijöring, bei dem ein Skifahrer oder eine Snowboarderin vom Porsche gezogen über den Schnee fegt. Skijöring kennt man hierzulande vor allem im Engadin, wo der Sport schon seit über hundert Jahren betrieben wird. Allerdings nur mit einer Pferdestärke und nicht mehreren hundert.
Paris-Dakar Legende
Das Porsche Museum stellte auch dieses Jahr wieder eine Vielzahl von historischen Fahrzeugen zur Verfügung, darunter den Porsche 911 Carrera 3.2 4x4 Paris-Dakar (953), mit dem René Metge und Dominique Lemoyne 1984 die Rallye Paris Dakar gewannen. Eigentlich auf Sand zu Hause, doch ausgestattet mit einem Satz Spikes beeindruckte er das Publikum auch auf Eis mit schnellen Runden.
Ausserdem gab es den Porsche 959 Paris-Dakar zu bewundern sowie der Porsche 962 Le Mans GT. Der FAT Turbo Express – auch bekannt als Porsche Dauer 962 LM – gewann 1994 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans. Die Marke FAT International war ein Logistikunternehmen und Hauptsponsor dieses Autos sowie Namensgeber des Events.
Wer Freude an Oldtimern auf Eis hat, dem sei das I.C.E. St. Moritz empfohlen, das am 21. und 22. Februar stattfindet.
Text: Jürg Zentner
Bilder: Porsche