Fiat Panda 4x4 – Jägermeister
Vor 40 Jahren lancierte Fiat den Panda 4x4. Ein echter Langläufer! Es gibt ihn in dritter Modellgeneration immer noch. Fast. Das Sondermodell 4x40° wird mit 1983 Exemplaren der letzte Vierradantrieb-Panda sein. Wir haben das Jubiläumsmodell gefahren.
Der Fiat Panda gehört zu Italiens Nationalhelden. Er steht mit dem Topolino und dem 500 auf derselben Stufe und symbolisiert Italiens Mobilität. Der Fiat Panda wurde 1980 vorgestellt und beeindruckte bei seiner Präsentation durch seine schlichte, aber funktionale Gestaltung. Bekannt wurde das Design von Giorgio Giugiaro als “Die tolle Kiste“.
Früher 4x4
Der Fiat Panda 4x4 kam 1983 auf den Markt. Das besondere Antriebskonzept wurde mit Hilfe der österreichischen Kollegen von Steyr Puch entwickelt, die bereits Erfahrung mit der G-Klasse besassen. Umso erstaunlicher, weil Audi damals noch mit seinem Quattro-Projekt in den Kinderschuhen steckte, während der kleine Panda schon auf unbefestigten Wegen herum kraxelte. Dank des unverkennbaren Designs, der guten Platzausnutzung und des erschwinglichen Kaufpreises wurde die erste Generation des Fiat Panda rund 20 Jahre lang gebaut.
Nuova Panda 4x4
Erst 2003 wagte Fiat einen Nachfolger zu präsentieren. Der Nuova Panda bekam ein paar elektronische und sicherheitsrelevante Helferlein. Ein Jahr nach der Markteinführung wurden dann die beliebten Allradler präsentiert. Die neueste Generation rollt seit 2012 über unsere Strassen und wurde 2022 eingestellt. Leider lassen unsinnige Emissionsrichtlinien Kult-Geländewagen à la Fiat Panda oder Suzuki Jimny verschwinden.
Sonderedition mit 1983 Exemplaren
Zum grossen Finale wird der in den Alpenregionen beliebte Allrad-Panda in der Sonderedition 4x40° nochmals aufgelegt. Die auf 1983 Exemplare limitierte Auflage wird in Italien, der Schweiz, Deutschland, Österreich und Frankreich angeboten.
Vierzig Jahre nach seiner Einführung erinnert das Jubiläumsmodell 4×40° an die ursprünglichen Werten – nun allerdings fünftürig, fünfsitzig und allgemein grösser. Er basiert auf dem Panda Cross der dritten Generation und besitzt eine spezielle Elfenbein-Lackierung. Das Sondermodell wurde mit reichlich Reminiszenzen den Ur-Panda mit Prägungen, Stickereien und Dekorkleber innen wie aussen bestückt.
Rustikales Handwerk
Der Fiat Panda 4x40° ist ein ehrlicher und verlässlicher Gesellen, wie schon seine beiden Vorgänger. Das einfache Handwerk findet sich zwischen den Sitzen wieder. Heute weiss mancher mit einem Schaltstock und drei Pedalen schon gar nichts mehr anzufangen. Auch im Fond müssen die Fenster in Handarbeit gekurbelt werden. Vorne geht es mit elektrischen Fensterhebern entsprechend luxuriös zu. Auch das kleine Infotainment mit DAB, Carplay und Bluetooth sorgt für etwas Moderne im Fahrzeug.
Laut und leistungsarm
Der Antrieb ist laut und leistungsarm. Zwar muss man bei Beschleunigungen und flotten Kurvenfahrten viel Geduld mitbringen, doch der Allrad-Panda bringt einen sicher ans Ziel – egal wie weit oben es ist. Das geringe Gewicht und die dünnen Räder lassen den Panda jede Steigung stoisch hinauf trotten. Der moderne 0.9-Liter-Twinair-Zweizylinder-Motor mit 85 PS liefert dabei ein Fahrverhalten wie früher. Wer es eiliger hat, trägt dazu bei, dass der Bär seine Trinkfestigkeit nicht verbergen kann. Klar, könnte man ihn auch verbrauchsoptimiert fahren, aber man will ja auch irgendwann mal ankommen.
Grosser Kult um kleinen Bär
Das Raumangebot und die Variabilität sind gut, die Verarbeitung und Haptik ausreichend. Und genau das macht den Kleinen so liebenswert. Eine besondere Mischung aus klassischer Moderne, italienischem Charme und einer Antriebstechnik, die keine Grenzen zu haben scheint, macht den Panda unwiderstehlich.
Ankommen mit Stil!
Wer durch das verschneite St. Moritz fährt, entdeckt Fiat Pandas aller Generationen bei einfachen Menschen, aber auch bei Millionären. Mit spielerischer Leichtigkeit kommt der Panda an Orte, die von manch weich gespülten Stadt-SUV nicht mehr erreicht werden können.
Der aktuelle Panda verkauft sich nach wie vor gut und wird weiterhin als "Pandina" in Pomigliano d’Arco bei Neapel gebaut. Olivier Francois nannte das Jahr 2027 als Zeitpunkt, bis zu dem auch dort die Bänder abgestellt werden sollen, was angesichts der bescheidenen Verkaufszahlen des 500e allerdings noch hinausgezögert werden könnte. Man überlegt, die Produktion des in Polen gebauten Fiat 500e wieder nach Italien zu holen.
Was ist mit dem Grande Panda?
Mit dem Grande Panda wurde vor wenigen Wochen der offizielle Nachfolger präsentiert. Dieser wird als Elektro- sowie als Hybridversion angeboten. Eine traditionelle Allradversion sei technisch nicht umsetzbar. Dem Grande Panda mit Hybridmotor eine elektrische Hinterachse zu spenden, ginge aber. So könnte man die Richtung der unbegrenzten Freiheit auf kleinem Raum fortführen.
Text: auto-illustrierte
Bilder: auto-illustrierte