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Genesis G90 - Der Gastgeber

Genesis hat den kommenden G90 in Zürich dem Fachpublikum präsentiert. Ganz im Sinne des "Son-Nim", also der koreanischen Gastfreundschaft, soll der G90 für Fahrer wie auch Beifahrer ein ganz besonderes Fahrerlebnis bieten.

Veröffentlicht am 09.10.2023

Das Premiumsegment ist hart umkämpft. Ursprüngliche Mittelklasselimousinen wie die neue E-Klasse von Mercedes-Benz und die Fünferserie von BMW warten mittlerweile mit Features und Ausstattungslinien auf, welche bisher nur den höchsten Baureihen vorbehalten waren. Massagesitze finden sich schon in den Kleinsten, wie zum Beispiel in einem DS3 und scheinen damit fast schon profan. Möchte ein Hersteller in der Luxusklasse das Rad neu erfinden, reicht es nicht mehr, das Leder im Innenraum etwas grossflächiger auszubreiten und die grafische Aufbereitung der immer zahlreicher werdenden Infotainmentdisplays in den Bereich eines CGI-Blockbusters zu rücken.

Philosophische Ansätze

Materialien und Haptik sollen auf Höchstniveau liegen.

Es müssen Philosophien her. Beim koreanischen Hersteller Genesis und dessen Spitzenmodell G90 nennt sich diese «Son-Nim». Dies ist gleichbedeutend mit Gastfreundschaft und so soll sich der Fahrgast auch fühlen, willkommen und umsorgt. Dafür hat Genesis tief in die Technik- und Materialkiste gegriffen. Wer zur Langvariante greift, hat in der zweiten Reihe Zugriff auf VIP-Sitze, diese bieten nicht nur 190 mm Beinfreiheit, sondern auch über eine Heizung, Belüftung und eine erweiterte Massagefunktion. Dass für die Verkleidung des Gestühls ein antimikrobielles Leder aus dem Möbelbau verwendet wird, versteht sich von selbst.

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In der zweiten Reihe soll für die entspannteste Form des Reisens gesorgt sein.

Es gibt aber auch etwas zu hören. Oder respektive, eben nicht. Noise-Cancelling ist an sich nichts neues mehr, aber bei Genesis verspricht man, dass das verbaute System im G90 in Verbindung mit dem Soundsystem des dänischen Herstellers Bang&Olufsen nicht nur für eine konsequente Schallisolierung sorgt, sondern auch für ein überragendes High-End Klangerlebnis. Damit soll dem physischen und emotionalen Wohlbefinden der Passagiere Sorge getragen werden. Das gibt es natürlich alles auch schon bei anderen Herstellern, ob Genesis hierbei wirklich das Rad neu erfunden hat, werden erste Praxistests dann zeigen.

S-Klassen-Killer?

Die Lichtsignatur ist ein wichtiger Bestandteil der Designsprach von Genesis und sorgt für einen hohen Wiedererkennungswert.

Dass der Genesis G90 nicht nur optisch, sondern auch vom Technologiestandard aus gesehen in der Oberklasse sein Plätzchen einnehmen möchte, scheint offensichtlich. Gerade die Langversion zielt auf die ebenso verlängerte S-Klasse und den 7er BMW ab. Ob der grosse Genesis den anderen schweren Playern den einen oder anderen Marktrang ablaufen wird, ist gerade noch ungewiss. Die Chancen stehen allerdings nicht schlecht, die Hyundai-Tochter setzt dabei auf überdurchschnittliche Serviceleistungen, wie zum Beispiel eine jährliche Ozonreinigung des Innenraums und eine Aufbereitung des Innenraums, damit der G90 seinen Neuwagencharakter auch für mindestens fünf Jahre behält.

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Dänische Lautsprecherkunst im Luxus-Koreaner.

In der Schweiz wird der G90 vorerst mit einem 3,5 Liter grossen V6 Doppelturbo kommen, dieser wird von einem 48 Volt e-Supercharger unterstützt, was in einer Leistung von 415 PS (305 kW) und maximalen 549 Nm resultiert. Angetrieben werden alle vier Räder über ein 8-Gang Getriebe und für die Entkopplung sorgt ein adaptives Luftfahrwerk, eine Hinterradlenkung ist ebenfalls an Bord. Als Einstiegspreis wird die Zahl von CHF 129'300 genannt, für die Langversion sind mindestens CHF 139'400 zu entrichten. Der G90 ist soll ab sofort bestellt werden können. 

Text: Markus Kunz

Bilder: Genesis

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