Neu

Mercedes-AMG S 63 – Luxus mit 802 PS!

Affalterbach präsentiert mit dem neuen Mercedes-AMG S 63 E-Performance wieder einmal seine geballte Ingenierskunst. Die Kombination aus Biturbo-V8 und E-Motor liefert irrsinnige 802 PS und ein Drehmoment, das Achswellen zerreisst. Dabei soll es natürlich so luxuriös zugehen wie in einer S-Klasse eben möglich. Nur die Preise hat man noch nicht verraten.

Veröffentlicht am 06.12.2022

Mercedes-AMG scheint Elektrifizierungs-Skeptiker mit schierer Power überzeugen zu wollen. Erst kürzlich zog man das Tuch vom neuen AMG C 63 S E-Performance mit schieren 680 PS. Wem dessen vierzylindrige Verbrennereinheit zu schmächtig ist, darf ob des neuen S 63 E-Performance jubeln. In der Power-S-Klasse steckt der Antrieb des Obendrüber-AMG GT 4-Türer, hier mit 802 PS und – Achtung – 1430 Nm Drehmoment. Auch nach der Behandlung in Affalterbach liefert die S-Klasse die gewohnte Menge Luxus. Und wird wahrscheinlich mit einem Preisschild versehen, das einem die Tränen in die Augen treibt. Mindestens 200'000 Franken scheinen recht realistisch.

Technische Daten:

  • Antrieb: Plug-in-Hybrid, V8-Biturbo, E-Motor
  • Leistung: 802 PS (System)
  • Drehmoment: 1430 Nm (System)
  • Allrad
  • Batteriekapazität: 13,1 kWh
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 3,3 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (optional: 290 km/h)
  • Preis: ab ca. 200'000 Franken

Grandiose Fahrleistungen

Herzstück des neuen S 63 ist eine überarbeitete Version des V8-PHEV-Antriebsstrangs. Im Bug arbeitet der selige Vierliter-Biturbo-V8 mit 612 PS. Unterstützt wird er von einem PSM-E-Motor auf der Hinterachse, der mit elektronischem Sperrdifferenzial und Zweigang-Getriebe eine kompakte Einheit bildet. Am Ende kommen 802 PS und gewaltige 1430 Nm heraus. Möglich ist die absurde Zahl, weil die Zusatz-Kraft des E-Motors nicht von der Neungang-Automatik verwaltet werden muss, sondern direkt auf die Hinterachse wirkt.


Noch darf der M177 genannte Vierliter-Biturbo-V8 etwas weiterleben. Aber für wie lange?

So beschleunigt der 2,6 Tonnen schwere Allrad-Brocken in 3,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Optional sind 290 km/h Höchstgeschwindigkeit möglich, ab Werk wird bei 250 km/h abgeregelt. Rein elektrisch sind 140 km/h drin. Der Verbrauch soll bei nur 4,4 l/100 km liegen, was in der Realität aber reines Wunschdenken sein dürfte.

Grösserer Akku als im AMG-GT 4-Türer

Energiespender für den E-Motor ist eine flüssigkeitsgekühlte Batterie, die ebenfalls auf der Hinterachse sitzt. Statt rund 8 kWh wie beim AMG GT 4-Türer fasst sie im der S-Klasse 13,1 kWh. Das reicht laut AMG für 33 Kilometer elektrische Reichweite. Wie gehabt lässt das System immer einen gewissen Batterieladungsstand übrig, um in jedem Fall genügend Power zum Boosten zur Verfügung stellen zu können. Aufladen lässt sich die Batterie mit maximal 3,7 kW.

Leichtfüssiges Schwergewicht

Doch der AMG S 63 soll nicht nur längs-, sondern auch querdynamisch einiges auf dem Kasten haben. Dafür sorgen serienmässige Goodies wie aktive Motorlager, Luftfederung mit adaptiven Dämpfern, aktive Wankstabilisierung und aktive Hinterachslenkung sowie sieben Fahrprogramme von vollelektrisch bis Sport+. Zudem wurde das Chassis noch einmal zusätzlich versteift.

AMG spricht im Ergebnis von «leichtfüssiger Wendigkeit», was bei einer 5,34 Meter langen und 1,92 Meter Breiten Limousine schon ein Wort ist. Die Hinterachslenkung verringert den Wendekreis trotz 3,22 Meter Radstand auf nur 12,3 Meter. Gestoppt wird die Fuhre optional von einer Keramik-Bremsanlage. Serie sind Verbundscheiben mit 400er-Scheiben samt Sechskolbensätteln vorne und 380er mit Einkolben-Faustsätteln hinten.

Abmessungen:

  • L/B/H: 5336/1921/ 1515 mm
  • Radstand: 3216 mm
  • Leergewicht: 2595 kg
  • Zuladung: 550 kg
  • Kofferraumvolumen: 305 l

Winziger Kofferraum

Auch in einer AMG-S-Klasse darf der Luxus nicht fehlen. Dafür sorgen vier Multikontursitze, ein Soundanlage mit Dolby-Atmos-360-Grad-Klang und allerlei weitere Annehmlichkeiten. Luft nach oben gibt es dennoch, so ist etwa das Head-up-Display nur gegen Aufpreis zu haben. AMG-Spezifisch sind das Sportlenkrad, spezielle Nähte, exklusive Farben, Logos, Zierblenden und Anzeigen. Letztere informieren auch über den Zustand des Hybridantriebs wie E-Motor- und Batterietemperatur.

Wie in allen AMG besitzt auch der S 63 eine Trackpace-Funktion zur Aufzeichnung von Rennstreckendaten. Weiterentwickelte Assistenzsysteme sollen Reisen noch angenehmer und sicherer machen. Kleine Notiz am Rande: Der Kofferraum fasst nur mickrige 305 Liter, was möglicherweise der Platzierung von Batterie und E-Antriebseinheit geschuldet ist. (Mercedes kommt dem autonomen Fahren einen Schritt näher.)

Nur als Langversion


Ausgestattet mit 21-Zöllern, Mattlack, schwarzen Akzenten und goldenen Sätteln der Keramik-
bremse wirkt die AMG-S-Klasse einiges weniger subtil.

Und optisch? Da lässt sich wahlweise Zurückhaltung üben oder auf den Putz hauen. Alle AMG S 63 kommen mit Panamericana-Grill, sportlicheren Schürzen und Schwellern sowie trapezförmigen Endrohrblenden. Serienmässig ist immer der lange Radstand. Gegen Aufpreis lässt sich das Ganze mit Mattlacken, 21-Zoll-Felgen und anderen Goodies nachschärfen.

Preislich wohl eine Zwei vorne

Bestellbar ist der neue Mercedes-AMG S 63 E-Performance ab Januar 2023. Zu den Händlern kommt er dann im Februar. Preise gibt Mercedes-AMG auf Anfrage von auto-illustrierte noch nicht bekannt. Die aktuelle Top-S-Klasse S 580 4matic in der Langversion liegt bei 162'800 Franken. Gute 200'000 Franken Startpreis erscheinen aber realistisch. Damit wäre der S 63 teurer als der AMG EQS 53, den es ab 189'600 Franken gibt, aber günstiger als eine Maybach-S-Klasse.

Text: Moritz Doka
Bilder: Mercedes-AMG

<< Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren: