Bezahlmodelle

Nio lenkt ein – Kaufen statt Abo möglich

E-Auto-Anbieter Nio ist kürzlich in Europa gestartet. Die Chinesen wollten ursprünglich ausschliesslich Abo-Modelle anbieten. Das hat potenziellen Interessentinnen und Interessenten aber offenbar nicht gefallen. Jetzt bietet Nio seine Autos auch zum Kauf an. Die Sache hat aber einen Haken.

Veröffentlicht am 22.11.2022

Nio scheint alles etwas anders machen zu wollen. Wo andere Hersteller von Elektroautos auf Ladesäulen setzen, bauen die Chinesen gleich ihre eigenen Power Swap Stations (PSS), wo man innert fünf Minuten die leere Batterie gegen eine volle austauschen lassen kann. Auch beim Besitzmodell wollte man ursprünglich eigene Wege gehen und die Autos lediglich im Abo anbieten. Das Feedback war offenbar gar nicht gut. Jetzt lenkt die 2014 gegründete Marke ein und bietet die drei Modelle ET5, ET7 und EL7 auch zum Kauf an.

Batterie muss extra bezahlt werden


In China verkauft Nio seine SUV-Modelle als "ES". In Europa musste das kurzfristig in "EL"
umgewandelt werden, da Audi wegen Verwechslungsgefahr mit seinen Modellen klagte.

Aktuell sind zwei Limousinen (der mittelgrosse ET5 sowie das Flaggschiff ET7) und ein SUV (EL7) zu haben. Die Kaufpreise liegen in Deutschland bei 49'900 Euro (ET5), 69'900 Euro (ET7) und 73'900 Euro (EL7). Kaufen kann man die Autos entweder auf der Website oder via App, aber nicht bei Händlern. Der Haken: Die Batterie ist in den Preisen noch nicht mit einberechnet. Die können Kunden entweder leasen oder kaufen. Im Leasingmodell kostet die 75-kWh-Batterie 169 Euro monatlich, die 100-kWh-Variante 289 Euro pro Monat. Wer die Batterie kaufen will, bezahlt entweder 12.000 Euro oder 21.000 Euro für die grössere. Ärgerlich: Nur beim Leasingmodell hat man Zugang zu den Akkuwechselstationen. (Der Schweizer Automarkt wird chinesischer.)

Abo-Modell nach wie vor verfügbar

Nach wie vor bietet Nio die Autos auch in seinem Abo-Modell «Subscription» an. Die Preise variieren je nach Modell, Akkugrösse, Abodauer und gewählten Freikilometern zwischen 1000 und 1500 Euro pro Monat. Zum Vergleich: Bei Schweizer Anbietern von Auto Abos wie Clyde oder Carvolution gibt es Optionen ab einigen hundert Franken. So wird ein VW ID.4 bei Clyde aktuell ab unter 600 Franken pro Monat angeboten. (Stand: 22.11.2022.)


In solchen "Power Swap Stations" können Nio-Akkus innerhalb von fünf Minuten ausgetauscht
werden.

Nio bald auch in der Schweiz

Zu kaufen gibt es Fahrzeuge von Nio aktuell nur in Deutschland, den Niederlanden, Schweden und Dänemark. Bis 2025 will man in 25 Ländern auf dem europäischen Kontinent präsent sein, darunter auch in der Schweiz. Auch rund 1000 Batteriewechselstationen will man bis dahin gebaut haben. 2023 soll ausserdem eine 150-kWh-Akkuoption folgen, mit der bis zu 850 Kilometer Reichweite möglich sein sollen.

Text: Moritz Doka
Bilder: Nio

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