E-Fuel

Porsche errichtet Pilotanlage – 550‘000‘000 Liter E-Fuel pro Jahr

Mit zunehmendem Dekarbonisierungsdruck steigt auch die Innovationskraft der Hersteller. Nun hat Porsche zusammen mit gewichtigen Industriepartnern mit dem Bau einer Pilotanlage zur Herstellung von CO2-neutralem Synthetik-Kraftstoff in Chile begonnen. Die Zahlen sind vielversprechend.

Veröffentlicht am 15.09.2021

Die Proving Magallanes im Süden Chiles bietet die idealen Voraussetzungen für das Projekt. Endlose Weite und ebensoviel Wind. Den brauchen Porsche und Siemens Energy für ihre Pilotanlage in Punta Arenas. Denn dort bauen die beiden Unternehmen zusammen mit anderen Industriepartnern eine Pilotanlage zur Herstellung von synthetischem Kraftstoff.

Porsche produziert den E-Fuel im Power-to-X-Verfahren

Im sogenannten Power-to-X-Verfahren wird dort der kostengünstige grüne Windstrom zur Elektrolyse von Wasser genutzt. So entsteht nicht nur reiner Sauerstoff, sondern viel wichtiger: Wasserstoff. Dieser grüne Wasserstoff wird dann mit aus der Luft gefiltertem CO2 in einem ersten Prozesschritt zu synthetischem Methan zusammengesetzt. In einer weiteren Raffinierung wird aus dem Methan dann echter Kraftstoff.

Die erste Anwendung für den chilenischen „eFuel“ des Haru Oni-Projekts ist der Porsche Mobil 1 Supercup. Alle dort teilnehmenden 911 GT3 Cup-Renner werden mit dem CO2-neutralen Designer-Kraftstoff betankt. Dafür wird die Anlage im ersten Betriebsjahr etwa 130‘000 Liter eFuel produzieren.

Chile will die Elektrolyse-Leistung auf 25 Gigawatt ausbauen

Auch die weitere Expansion ist schon streng geplant und mit sämtlichen Genehmigungen betraut. Denn ebenso wie Porsche und Siemens Energy ist auch der chilenische Staat selbst stark an dem Pilotprojekt interessiert. So wollen die Chilenen zum weltgrössten Wasserstoff-Exporteur aufsteigen. Die Elektrolyseut-Kapazität soll in 2025 satte fünf Gigawatt betragen und bis 2030 auf 25 GW gesteigert werden.

Das passt zu den Plänen von Porsche. In der Haru Oni-Fabrik sollen in 2024 bereits 55 Millionen Liter Synthetik-Benzin entstehen, in 2026 mit der dritten Erweiterung dann schon gigantische 550‘000‘000 Liter jährlich. Das entspricht einer Flotte von fasst 250‘000 scharf gefahrenen Porsche 911 Turbo bei jeweils 15‘000 Kilometern Jahresfahrleistung.

Porsche will mit der Investition in den künstlichen Kraftstoff nicht etwa das Leben des Verbrennungsmotors künstlich verlängern, sondern sieht in der Forschung einen sinnvollen Beitrag den bestehenden Verkehr zu dekarbonisieren und CO2-neutral zu machen. Vor allem mit Blick auf die Bestandsflotte und klassischen 911 ist es ein gutes Gefühl, wenn man sie nicht in ein paar Jahre nur noch im Museum anschauen muss.

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