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Porsche WEC: Aller guten Dinge sind drei

Porsche steigt Ende 2026 aus der WEC aus – und das ausgerechnet mitten im selbst ausgerufenen Goldenen Zeitalter des Langstreckensports.

Veröffentlicht am 08.10.2025

Na bravo. Da war’s also nix mit der grossen Rückkehr der Zuffenhausener an die Spitze der Langstreckenwelt. Nach nur drei Jahren ist schon wieder Feierabend: Porsche zieht nach dem Finale in Bahrain den Stecker und lässt die WEC ohne ihren traditionsreichsten Hersteller zurück. Offiziell klingt das gewohnt nüchtern: «Wir bedauern sehr, dass wir aufgrund der aktuellen Rahmenbedingungen unser Engagement nicht fortsetzen werden», heisst es von Entwicklungsvorstand Michael Steiner. Übersetzt: Es läuft finanziell nicht mehr rund. Die Profitabilität, das langjährige Aushängeschild der Zuffensausener, ist um 91 Prozent eingebrochen, der Big-Boss Blume will eventuell hinschmeissen und für die Kehrtwende bei den Serienmodellen braucht’s Milliarden. Statt Elektro-Offensive heisst es jetzt: zurück zum Verbrenner.

Das Warum?

Dazu kommt der sportliche Frust. Nach der knappen Le-Mans-Niederlage gegen Ferrari fühlte man sich in Weissach vom ACO eher gegängelt als gefeiert. Das Zusammenspiel von LMH und LMDh? Ein diplomatischer Totalschaden. Die angestrebte Vereinheitlichung soll frühestens 2030 passieren? Für Porsche (und übrigens auch Peugeot) zu spät.
Also zieht man sich zurück – nicht aus allem, aber aus dem europäischen Rampenlicht. Zwar cruist man in der IMSA SportsCar Championship weiter, aber hier ist aus unserer Sicht «America» sicher nicht «first».
Der ACO hingegen steht aus unserer Sicht bedröppelt da: Der Abgang ausgerechnet von Porsche tut weh. Schliesslich ist kein Name enger mit Le Mans verknüpft. Und während man in Nordamerika weiter Pokale sammeln wird, bleiben die Europär mit einem Loch in ihrem «goldenen Zeitalter» zurück.
Das Engagement in der Formel E setzt Porsche jedoch fort. Wohl eher aus Imagegründen, doch das Kapitel WEC schliesst nach drei Jahren mit einem leisen Knall. Vielleicht gilt am Ende wirklich: Aller guten Dinge sind drei – aber manchmal eben auch «nur drei».

 

Bilder: Porsche

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