Race for Glory – Audi vs. Lancia
1983 war ein grossartiges Jahr für Rallye-Fans. Lancia und Audi lieferten sich das Duell des Jahrzehnts. Und das mit ultraleichten Autos, die so stark motorisiert waren, dass die Rallye Gruppe B schon drei Jahre später wieder verboten wurde. Der Film “Audi vs. Lancia”, der im Sommer in die Kinos kommen soll, zeichnet die dramatischen Ereignisse der Rallye-Saison 1983 in einem spektakulären Film ab.
Dieser Sommer wird cool. Ist er ja schon, nachdem es bis jetzt nur geregnet hat. Mit dem Film “Race for Glory – Audi vs. Lancia”, der bald in die Kinos kommen soll, gibt es wenigstens das perfekte Regenprogramm. Im Racing-Film, der bereits in Kanada und den USA erfolgreich gelaufen ist, geht es um den erbitterten Konkurrenzkampf zwischen Audi und Lancia im Jahr 1983.
Cesare Fiorio
Lancia dominierte bis dahin die Rallye-Weltmeisterschaften seit Jahren. Für den Erfolg verantwortlich war vor allem Cesare Fiorio, der charismatische Teamchef von Lancia. Mit dem Stratos holte er in den 1970er Jahren Sieg um Sieg. Im Film wird Fiorio von Hollywood-Star Riccardo Scamarcio verkörpert.
Audi und der Quattro S1
Nichts und niemand sollte Lancia auch im Jahr 1983 schlagen. Denn sie hatten mit dem deutschen Pedalen-Künstler Walter Röhrl (gespielt von Volker Bruch) den besten Fahrer am Start. Bis eine kleine Gruppe von Oberbayern auftauchte, die den Rallye-Sport neu erfand: Audi. Im Film wird der Audi-Teamchef Roland Gumpert von Daniel Brühl gespielt.
Lebensgefährliche Gruppe B
1983 startete erstmals die Rallye-Weltmeisterschaft der Gruppe B. In dieser Kategorie mussten die Hersteller nur noch eine Handvoll homologierte Autos vorweisen. Also pumpten die Rallye-Abteilungen alles an Power rein, was man konnte und flexten alles weg, was Sicherheit gab, aber Leistung kostete. So entstanden Monsterfahrzeuge mit vielen hundert PS und wenig Gewicht. Eine solche Kraft auf engen Bergstrassen oder winterlichen Feldwegen auf den Boden zu kriegen, ist eine Herkulesaufgabe, die beim Scheitern den Tod bedeuten kann. Und so kam es, dass es viele, schwere Unfälle gab, bevor die Gruppe B bereits drei Jahre später wieder verboten wurde.
Leichtgewicht gegen Allradantrieb
Zurück an den Start 1983, an dem sich der Lancia 037 und der Audi Quattro S1 gegenüberstanden. Der Lancia 037 war ein hochgezüchteter Leistungs-Hengst mit extrem geringem Gewicht, sodass die Streben nur noch bessere Duschvorhänge waren. Nur so konnte man den Gegner Audi schlagen, der mit Allradantrieb mehr Traktion hatte, aber auch mehr Gewicht auf die Waage brachte, während die Lancias immer noch auf der Hinterachse rumrutschten. Das Rennen blieb also spannend, das Resultat sei hier nicht verraten.
Legendär waren auch die Fahrer jener Tage. Sie gehören allesamt zu den besten Fahrer aller Zeiten. Allen voran Walter Röhrl und sein Lancia-Teamkollege Markku Alén. In den Audi Quattros sassen Hannu Mikkola und Michèle Mouton, die feurige Französin.
Achtung Spoiler Alarm
Nach der Saison 83 wechselte auch Walter Röhrl zu Audi. Und wurde dort zur Legende. Aber Lancia kam mit dem Delta HF Integrale zurück und gewann erneut eine Rallye-Weltmeisterschaft nach der anderen. Der Konkurrenzkampf Audi vs Lancia war 1983 noch nicht zu Ende, sondern fing vielmehr erst an.
Text: Jürg Zentner
Bilder: RaceofGlory/Stellantis