VW ID.7: Länge + Leistung + 4 x 4
Die VW ID.7 Baureihe wächst mit dem ID.7 Tourer in Länge, Leistung und Antriebsmöglichkeiten. Auch die Software wurde verbessert. Kann der ID.7 den Passat herausfordern?
Über 30 Millionen VW Passat wurden seit 1973 verkauft. Der Passat begleitete unzählige Leute als Kombi bei der Arbeit oder als Limousine, Schrägheck bei den Familienausflügen. Die Generation X ist also weniger Generation Golf als vielmehr die Generation Passat.
Mit dem ID.7 versuchen die Wolfsburger nun, den Mega-Erfolg des Passats in die Elektromobilität zu übertragen – als Limousine und als Tourer. Bei der letzten Passat-Generation entschieden sich drei Viertel der Käufer für den Kombi. Nun bringt VW den neuen ID.7 Tourer an den Start. Wir nehmen den allradgetriebenen GTX mit auf eine Runde.
Sportlicher Dress
Das sportliche Topmodell GTX erkennt man am schwarzen Lüftungsgitter und pfeilförmigen LED-Dreiecken. Standardmässig ist der ID.7 mit LED-Scheinwerfern und -Rückleuchten sowie beleuchtetem VW-Logo ausgestattet. Das Heck ziert ein schwarzes Wabengitter mit Diffusor. Trotz des sportlichen Designs setzt VW auf Understatement – die GTX-Badges an Kotflügeln und Heck sind die einzigen auffälligen Merkmale.
Innen übernimmt der ID.7 Tourer das Design der Limousine. Das Interieur ist knopf- und schalterarm, die GTX-Version hebt sich durch rote Akzente ab. Die Materialien sind hochwertig, die Haptik angenehm. In den letzten Jahren experimentierte VW stark mit der Bedienung, was nicht immer positiv aufgenommen wurde. Leider bleiben einige Bedienungsprobleme bestehen: Die Steuerung der Fensterheber und Klimaanlage bleibt weiterhin eine Geschicklichkeitsübung. Die Software des Infotainments wurde aktualisiert, ist aber in manchen Bereichen immer noch verbesserungswürdig. Besonders lobenswert ist das neue Augmented-Reality-Head-up-Display, das besonders bei der Navigation punktet.
Vernünftig unvernünftig
Der GTX ist kein reines Vernunftauto, sondern auf Fahrspass ausgelegt. Wer den ID.7 mit Allradantrieb will, muss zur GTX-Version greifen. Der Antrieb liefert 250 kW/340 PS und sorgt für sportliche Fahrleistungen, bis die 86 kWh Batterie nach maximal 580 km leer ist. Die Ladezeit von 10 auf 80 Prozent beträgt etwa 26 Minuten. Die Beschleunigung ist sportlich und ausgeglichen, das Fahrverhalten neutral. Im Sportmodus zeigt sich der GTX hecklastig und dynamisch. Die adaptive Dämpfung und die Fahrdynamikregelung sorgen für optimale Traktion und Fahrkomfort – auch im Sportmodus bleibt der ID.7 komfortabel. Wer es ruhiger angehen lassen will, findet im ID.7 Pro und Pro S interessante Alternativen. Diese Modelle besitzen einen reinen Heckantrieb und 210 kW/286 PS, unterscheiden sich aber in der Batteriekapazität (77 kWh vs. 86 kWh).
Preislich geht es bei 61’500 Franken (Pro), 65’800 Franken (Pro S) und 77’700 Franken (GTX) los. Kann der VW ID.7 Tourer den Passat ersetzen? Mehr zum VW ID.7 GTX finden Sie in der neuen Ausgabe der auto-illustrierte.
Text: GAT
Bilder: VW