Provokant: Jaguar Concept Type 00
“Wie kann es Jaguar nur wagen, so bunt zu sein!” Huch, die Empörungswelle nach dem farbigen Teaser-Spot von Jaguar schlug so hoch, dass selbst nicht autophile Medien darüber berichteten. Mit dem Concept Type 00 scheinen nun die Wogen geglättet. Oder doch nicht?
Jaguar wird elektrisch: Lebt damit! Obwohl Jaguar den Paradigmenwechsel schon vor Jahren angekündigt hat, scheint es bei den Leuten erst mit dem Logo-Wechsel angekommen zu sein. Der bunte Werbespot zündete jedenfalls schon mal richtig. Vor allem Autojournalisten spuckten Gift und Galle: zu woke, zu bunt, zu zeitgeistig.
Art-Deco-Futurismus Lokomotive
Nun hat Jaguar eine erste Idee vorgelegt, wie sie sich ihre Zukunft vorstellen. Bäm! Der Concept Type 00 verweist auf die traditionelle Modellbezeichnung der Marke, die Ziffern stehen für Emissionen und Neuanfang. Optisch sieht der E-Strassenpanzer recht gelungen aus. Der Concept Type 00 erinnert an eine Art-Deco-Futurismus Lokomotive.
Lange Schnauze, kurzer Arsch: Die für Jaguar typischen Proportionen finden sich auch im Concept Type 00 wieder. Die Fahrerkabine sitzt weit hinten und bildet mit der Hinterachse eine Einheit – eine klare Hommage an den legendären E-Type.
Ein Monolith auf Rädern
Wie aus einem Block gehauen wirkt die extrem glatte Form mit ihren streng geometrischen Flächen und Schlitze, wo die Leuchteinheiten sind. Die 23-Zoll-Felgen mit den dramatisch ausgestellten Radhäusern sowie die fehlende Heckscheibe unterstreichen das martialische Aussehen, wären da nicht die friedvollen Farben (London Blue) und (Miami Pink) – eine Referenz an den Art-Deco-Stil des Miami Beach Architectural District. Aha, denken sich jetzt sicher viele: Das also ist die Zielgruppe von New Jaguar.
Flügeltüren und versteckte Display
Das Concept hat zwei Flügeltüren. Drinnen findet man ein ganz neues Layout mit zwei schwebenden Sitzen und einem Raumteiler. Das Cockpit wirkt aufgeräumt – Displays erscheinen nur bei Bedarf. Das Glasdach soll dem Innenraum ein wechselndes Muster auf die Materialien wie Messing, Travertinstein, gewebte Textilien und Wollteppiche geben.
Was unter der Haube steckt, verrät Jaguar noch nicht. Nur soviel: Der neue Jaguar wird eine Reichweite von 770 Kilometern haben und in 15 Minuten für rund 320 Kilometer laden können. Ende 2025 soll die Serienversion, ein viertüriger GT, auf den Markt kommen. Kostenpunkt: deutlich über 100’000 Franken.
Text: Jürg Zentner
Bilder: Jaguar