Audi F1 – Stoppt VW das Vorhaben?
Das Audi-F1-Projekt steht im VW-Konzern auf dem Prüfstand. Wie der «Spiegel» berichtet, könnte schneller das Aus kommen als man denkt. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Ingolstädter ein fast fertiges Projekt begraben.
Seit gut einem Jahr, als Audi beim F1-GP in Spa-Francorchamps den Einstieg für 2026 in die Formel 1 bekanntgab, laufen die Vorbereitungen in Neuburg an der Donau auf Hochtouren. VW geht jetzt nochmals über die Bücher. Kein Wunder, ist man doch zum Sparen gezwungen. Wie der «Spiegel» weiter schreibt, hat das ein stückweit auch mit der Entlassung von Audi CEO Markus Duesmann zu tun, der sich zu seiner Amtszeit noch für den Formel-1-Einstieg stark gemacht hat. So wie das Wirtschaftsmagazin weiter berichtet, scheint sein Nachfolger und Ex-Porsche-Mann Gernot Döllner nicht gerade auf einer Motorsportwelle zu schwimmen.
Auch andere Projekte schon beerdigt
Vom werkseitigen Einsatz des R8 müssen sich auch die GT3-Teams verabschieden.
Dass man in Ingolstadt alles der Formel 1 unterordnet, ist auch daran zu erkennen, dass alle werkseitigen Einsätze im GT3-Motorsport ebenfalls dem Rotstift zum Opfer fallen. Unverständlich, da der Audi R8 weltweit im GT-Sport einen Erfolg nach dem anderen einfährt. Und auch die Wüstenfüchse werden 2024 ihren letzten Einsatz bei der Rallye Dakar absolvieren.
Und was ist mit Sauber?
Bereits beim LMdH-Concept zogen die Ingolstädter kurzfristig die Reissleine.
Einer der Leidtragenden könnte dann der Sauber-Rennstall ein. Nach und nach kaufen sich die Ingolstädter in Hinwil ein, bis Sauber 2026 ebenfalls ins Audi-Werksteam integriert wird. Bis es so weit ist, werden noch Millionen Franken den Bach hinunterfliessen. Seitens Audi wird die Aufgabe der Formel 1 momentan (noch) dementiert. Kein Wunder, will man doch etwaige Sponsoren und Gönner nicht vergraulen. Doch wäre es nicht das erste Mal, dass man sich von heute auf morgen von einem Projekt verabschiedet. Gleiches geschah bereits, als man das LMDh-Projekt für die WEC kurz vor dem Roll-out des fertigen Autos über Bord warf. Wiederholt sich das jetzt nochmals?
Text: Jörg Petersen
Fotos: Audi