Der neue König aller Auto-Quartetts
V16, 1800 PS, 445 km/h: Das sind die wichtigsten Kennzahlen des neuen Bugatti. Der Tourbillon schlägt den Vorgänger um Längen. Und ist damit der absolute Super-Hypercar.
Der Tourbillon sieht dem Chiron zum Verwechseln ähnlich. Doch Bugatti hat das Flaggschiff von Grund auf neu aufgebaut. Das Ergebnis ist die Trumpfkarte in jedem Auto-Quartett-Spiel.
V16 statt W16
Herzstück der dritten Hypercar-Generation von Bugatti ist der neue V16-Motor. Mit 8,3-Liter Hubraum bildet er die Basis des Hypercars. Die rund 1000 PS werden erreicht, ohne von einem Kompressor oder Turbo angeblasen zu werden. Neu sitzen an der Vorderachse zwei Elektromotoren und ein dritter im Heck. Zusammen machen sie rund 800 PS locker, in Kombination 1800 PS. Mit der 25 kWh grossen Batterie wird der Tourbillon zwar nicht zum Reichweiten Wunder – für nur gerade 60 Kilometer reicht der Strom. So bleibt der Verbrenner weiterhin der Hauptdarsteller.
In 2 Sekunden von 0 auf 100 km/h
Für den Sprint von 0 auf 100 braucht der Bugatti Tourbillon 2 Sekunden. Die 200-km/h-Marke fällt nach 5 Sekunden und wer ganze zehn Sekunden lang Vollgas gibt, wird die 300 km/h Schallmauer durchbrechen. Bei 380 km/h ist offiziell Schluss. Aber: Bugatti drückt seinen Kunden zwei verschiedene Schlüssel in die Hand. Mit dem Speed Key liegen 445 km/h drin, wenn die aktive Aerodynamik in Low-Downforce-Stellung geht. Damit bei so viel Leistung nicht der Reifen von der Felge springt, liefert Michelin eine Sonderanfertigung. Der Bugatti Tourbillon hat ausserdem einen speziellen Diffusor, Lüftungsschlitze und eine aktive Theke am Heck, die auch als Luftbremse dienen kann. Das alles sitzt auf einem neuen Mehrlenker-Fahrwerk, das 45 Prozent leichter sein soll als das des Chirons.
Analog und mechanisch
Das analoge und mechanische Interieur ist so spektakulär wie das Exterieur. In der Mittelkonsole gibt es Aluminiumschalter, Drehregler und einen Kristallhebel, der den Tourbillion startet. Es erinnert an eine Zeit ohne Digitalismus und Bildschirm-Orgien, in der man sich noch auf die Hauptaufgabe konzentrieren konnte: Auto fahren. Ganz ohne Screen geht es trotzdem nicht. Ein kleiner versteckter Bildschirm gibt auf Knopfdruck Zugang zu Apple CarPlay und anderen digitalen Spielereien frei.
2 Tonnen, 4,5 Millionen Euro
Über Geld und Gewicht spricht man bekanntlich nicht. Doch laut Hersteller soll der Tourbillon leichter als der Chiron sein und knapp 2 Tonnen wiegen. Die erste Tranche besteht aus 250 Fahrzeugen und als Basispreis sind 4,5 Millionen Euro aufgerufen. Bugatti beginnt mit der Auslieferung des Tourbillons 2026.
Bugatti Rimac
Die neue Ära der Bugatti-Supersportwagen trägt die Handschrift von Mate Rimac. Der kroatische Elektro-Hypercar-Bauer ist seit 2021 an Bord. Die Rimac Group besitzt 55 Prozent von Bugatti – die restlichen 45 werden von Porsche/Volkswagen gehalten.
Text: GAT
Bilder: Bugatti